Diese Pflanze ist so empfindlich wie das Glück
Neujahr Vierblättrige Kleeblätter sind zum Jahreswechsel beliebt. So gelingt ihre Pflege
Augsburg Das vierblättrige Kleeblatt ist zum Jahreswechsel ein beliebtes Mitbringsel, denn es ist ein Symbol für Glück. Weil man vierblättrige Kleeblätter in der Natur nur selten findet, wird etwa seit dem 18. Jahrhundert eine Sorte gezüchtet, die sowieso vier Blätter hat: der Oxalis deppei. Doch der Klee ist ein echtes Sensibelchen: Nasse Wurzeln und Frost verträgt er nicht; bekommt er zu viel Wärme, treiben einige Stängel vorwitzig in die Höhe. Das macht die Pflanze zu einer echten Herausforderung – für den Beschenkten wie den Gärtner.
Martin Schmitz ist einer dieser Gärtner. In einem Familienbetrieb in Rheinland-Pfalz kümmert er sich ab Anfang Oktober um die Aufzucht der Pflanzen und er schätzt: „Wohl jeder Dritte kauft einen Topf zum Jahreswechsel.“
Bis zu ihrem großen Auftritt wachsen die kleinen Pflanzen bei rund 12 Grad im Gewächshaus. Arbeitsintensiv wird der Klee erst kurz vor Weihnachten. „Die Pflanzen auf den Punkt fertigzukriegen, ist manchmal etwas kitzelig, da wird man schon nervös“, verrät Schmitz. Bevor die Dekorationen von Hand in die Töpfe gesteckt werden, bekommen die Pflanzen noch mal eine gute Ladung Wasser – eine spätere Dusche würde der Schmuck nicht vertragen.
Aber wie sorgt man zu Hause dafür, dass der Klee grün und ansehnlich bleibt? Die Pflanzen lieben es hell, aber nicht zu warm – „wenn der Klee in einem dunklen, warmen Raum steht, fördert das nicht die Haltbarkeit“, erklärt der Experte. Ebenso unklug sei es, den Topf häufigen Temperaturwechseln auszusetzen, das stresse die Pflanze. Optimal sei ein kühler, heller Fensterplatz mit 16 bis 18 Grad.
Bei den meisten Menschen hat der Glücksklee schnell ausgedient und landet im Müll. Doch es spricht nichts dagegen, die Pflanze im neuen Jahr mit frischer Erde in einen Tontopf zu setzen. Dann sei Geduld gefragt. Da der Klee eine Zwiebelpflanze ist, ziehe sich das Grün zunächst zurück. An einem schattigen, frostgeschützten Ort im Freien treibe der Klee aber „nach ein, zwei Jahren“wieder aus. (kna)