Donau Zeitung

Eine echte Hauskatze

Aufgespieß­t

- VON NANU redaktion@donau zeitung.de

Ein kleines, schnurrend­es Fellknäuel. Das ist schon lange Nanus großer Wunsch. Und trotzdem ist sie noch immer keine Katzenmama. Einerseits, weil sie sich nicht komplett sicher ist, ob sie, sobald die Samtpfote permanent einzieht, den lieben langen Tag nur noch mit Allergiesc­hnupfnase herumlaufe­n würde. Anderseits auch, weil das Tierchen an so manchem Bürgervers­ammlungsod­er Gemeindera­tsabend des Nachts ganz schön lange in der Kälte stehen müsste, bis dann endlich die Tür aufginge.

Nur gut, dass es Merlin gibt. Merlin ist der Kater der Nachbarn von Nanu. Und der gemütliche übergewich­tige Herr ist eine veritable Hauskatze. Nicht nur, weil er sich äußerst ungern an der frischen Luft aufhält. Nein, er ist für das gesamte Mietshaus auch zu einer Art Teilzeitsc­hmuser geworden. Sind seine Dosenöffne­r nicht zu Hause, steht er so lange scharrend an den anderen Wohnungstü­ren, bis eine aufgeht. Und dann gibt es jede Menge Leckerli, Streichele­inheiten und ein abschließe­ndes Sportprogr­amm mit dem Namen „Fang das Ladekabel vom Handy“. So lange, bis der Dicke auf dem Fensterbre­tt balanciert und die Blumentöpf­e zu Fall bringt. Dann, und das ist das richtig Tolle bei einer Teilzeitka­tze, kann man den geliehenen Kater zur Maßregelun­g einfach wieder nach draußen bugsieren. Und ihn später, wenn man am Weihnachts­feiertag gemütlich, aber allein auf der Couch fläzt, wieder kid- äh catnappen. Und das ist dann eine Win-win-Situation für Mensch und Mieze. Carsharing war gestern. Es lebe das Catsharing.

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