Vom Zauber des Winterkönigs
Einwurf
Wie heißt der aktuelle Tabellenführer der österreichischen Bundesliga? Eine Frage, gestellt aus doppeltem Grund. Zum einen, um den absoluten Fußball-Experten von der Spreu der Halbwissenden zu trennen. Zum anderen, um einen liebevollen Blick auf die etwas andere, etwas blumigere Sportsprache unserer Alpenland-Nachbarn zu werfen. Rot-Weiß-Rot schwadroniert ja gerne emotionaler, bodenständig im Dialekt, aber auch garniert mit Anglizismen („Corner“, „Goal“). Die „Englische Woche“ist zwischen Kärnten und Tirol eine „Englische Runde“. Und der „Herbstmeister“heißt „Winterkönig“: Winter, Wintersportnation – eh klar. Und König! Oh wie herrlich: „kaiserlich“geadelte Kicker statt deutsch-bürgerlichem Fußball-Handwerksmeister. Der FC Bayern übrigens darf sich in der laufenden Saison erst nach dem 17. Spieltag Ende Januar 2017 mit dem inoffiziellen Titel des deutschen Herbstmeisters schmücken – also mitten im Winter. Fest stehen dagegen schon seit Saisonhalbzeit, und damit einigen Wochen, die Herbstmeister in den unteren Ligen unserer Region: SG Unterringingen/Amerdingen, BC Schretzheim I und II sowie VfL Zusamaltheim. Ach ja, Österreichs Winterkönig heißt Altach! Der „Cashpoint Sportclub Rheindorf“aus der Vorarlberger 6500-Seelen-Gemeinde verzaubert seine Fans und führt vor den Roten Bullen aus Salzburg, stürmischen Grazern sowie den beiden Wiener Traditionsklubs Austria und Rapid …
Dös is da Woahnsinn!