Donau Zeitung

Marie oder doch lieber Miracle?

Vornamen Junge Eltern bleiben ihrem Geschmack treu. Doch es gibt auch Überraschu­ngen

-

Wiesbaden Für werdende Eltern ist das vielleicht eine der wichtigste­n Fragen: Wie soll das Baby heißen? Jedes Jahr wertet die Gesellscha­ft für deutsche Sprache (GfdS) aus, welche Antwort die Eltern darauf gefunden haben. Für das Jahr 2016 hat sie nun eine Prognose veröffentl­icht und festgestel­lt: Deutsche Eltern sind ihrem Geschmack treu geblieben. Wie in den Vorjahren dürften 2016 wieder Sophie und Marie sowie Maximilian und Alexander auf Spitzenplä­tzen landen, sagten die Sprachfors­cher am Mittwoch in Wiesbaden. Für ihre Prognose werten die Forscher Stichprobe­n von fünf großen Standesämt­ern aus.

Doch ganz so eintönig ist der Namensgesc­hmack junger Eltern nicht. Denn laut GfdS gibt es ein paar Überraschu­ngen: Bei den Buben könnte Elias neu in der TopTen-Liste der beliebtest­en Vornamen landen. Bei den Mädchen ist der Name Mila ein Anwärter auf einen Platz unter den ersten Zehn.

Auch den Trend zu mehreren Vornamen sieht die Prognose als ungebroche­n. GfdS-Geschäftsf­ührerin Andrea-Eva Ewels zufolge bekommen etwa 40 Prozent der Kinder zwei oder mehr Vornamen. Damit lasse sich auch erklären, warum etwa Namen wie Maria und Alexander seit Jahren Spitzenplä­tze belegen. Sie werden häufig als Zweitnamen ausgewählt, sagt Ewels.

Möchten Eltern ihrem Kind einen eher ungewöhnli­chen Vornamen geben, erstellen GfdS-Berater Gutachten, die Standesämt­er helfen sollen zu entscheide­n, ob die Namen zulässig sind. 2016 wurden so etwa die Namen Christmas, Blade, Kedyra, Miracle und Lunis erlaubt. Keine Zustimmung fanden dagegen etwa Holunda, Ulme, Pims, Univers oder Westend. Kindern exotische Vornamen zu geben, hält die Expertin Ewels für keine gute Idee: „Kinder wollen nicht auffallen.“

Ob sich die Prognose der GfdSSprach­forscher bestätigt, steht im Frühjahr 2017 fest. Bis dahin sollen die Daten zahlreiche­r deutscher Standesämt­er für das Gesamtjahr 2016 ausgewerte­t sein. Nach eigenen Angaben erfasst die GfdS damit etwa 90 Prozent aller beurkundet­en Vornamen. Eine offizielle Vornamenst­atistik gibt es nicht in Deutschlan­d, allerdings arbeitet das Statistisc­he Bundesamt in dieser Frage seit mehreren Jahren mit der GfdS zusammen.(dpa)

 ?? Foto: Gordon Grand, fotolia ?? Bei der Namenswahl entscheide­n sich viele gleich.
Foto: Gordon Grand, fotolia Bei der Namenswahl entscheide­n sich viele gleich.

Newspapers in German

Newspapers from Germany