Donau Zeitung

Welche Folgen der Putschvers­uch in der Türkei hatte

-

Freitag, 15. Juli Bei einem Putsch versuch am späten Abend übernimmt ein Teil der türkischen Streitkräf­te nach eigenen Angaben die Macht. Das Präsidiala­mt bestreitet dies.

Samstag, 16. Juli In der Nacht kommt es zu Gefechten zwischen Po lizei und Militär. Es gibt Explosione­n in Istanbul und Ankara, Kampfjets stei gen auf. Tausende Anhänger von Präsi dent Recep Tayyip Erdogan versam meln sich auf öffentlich­en Plätzen. Am frühen Morgen erklärt die Regierung, den Putsch abgewendet und die Lage unter Kontrolle zu haben. Der im US Exil lebende Prediger Fethullah Gülen wird als Rädelsführ­er verantwort­lich gemacht, Gülen bestreitet das. Es ist von mindestens 265 Toten die Rede.

Montag, 18. Juli Die Regierung verhängt eine Urlaubsspe­rre für alle Staatsbedi­ensteten. 13 000 werden suspendier­t, später werden es mehr als 100 000. Es gibt eine erste große Verhaftung­swelle.

Mittwoch, 20. Juli Die Regierung verhängt den Ausnahmezu­stand.

● Mittwoch, 27. Juli Die türkische Armee berichtet, an dem Putschver such hätten 8651 Militärang­ehörige teilgenomm­en. Zudem listet sie die dabei genutzte militärisc­he Ausrüstung auf: 35 Flugzeuge, davon 24 Kriegs flugzeuge, 37 Hubschraub­er inklusive acht Kampfhubsc­hrauber sowie 246 gepanzerte Fahrzeuge inklusive 74 Panzer. Die Putschiste­n kontrollie­r ten auch drei Schiffe. Hintergrun­d: Die türkische Armee ist mit etwa 680 000 Angehörige­n die zweitgrößt­e innerhalb der Nato. ● Freitag, 9. Dezember Türkische Medien ziehen Bilanz. Demnach wurden seit Mitte Juli mehr als 40 000 Menschen in Untersuchu­ngshaft ge nommen. (dpa)

 ?? Foto: Sedat Suna, dpa ?? Der Putschvers­uch im Juli verändert das Klima in der Türkei.
Foto: Sedat Suna, dpa Der Putschvers­uch im Juli verändert das Klima in der Türkei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany