Günstig im Angebot: die Elbphilharmonie für 145 Cent
Countdown In Hamburg werden die Sekunden bis zur Eröffnung des neuen Konzerthauses gezählt. Merkel kommt
Kein Tag mehr ohne Elbphilharmonie-Neuigkeiten: Bevor Hamburgs superspektakuläres, superteures Konzerthaus offiziell eingeweiht wird, läuft sich die Hansestadt – und nicht nur sie – heiß: Erstens reflektiert die spiegelnde Glasfassade über der Elbe sowohl die laserprojizierte Zahl der Tage als auch die Zahl der Sekunden bis zum ersten öffentlichen Akkord vom NDR-Elbphilharmonieorchester am 11. Januar, 18.30 Uhr – gestern um 15.55 Uhr waren es noch 786900 Sekunden.
Zweitens ist mittlerweile bekannt geworden, dass neben dem scheidenden Bundespräsidenten Gauck auch die bekanntermaßen musikliebende Kanzlerin Merkel dem Festakt „beiwohnen“wird, wie man so hübsch ehrerbietend formuliert.
Drittens ist jener Video-Clip, mit dem ein jeder vorab schon mal per Drohne (und zu der wahnsinnig dramatischen Musik von Beethovens „Egmont“-Ouvertüre) im Konzertsaal herumhubschraubern kann, ein Hit im Internet.
Viertens hat die Deutsche Post gestern eine Briefmarke vorgestellt, auf der die Elbphilharmonie im Hamburger Dämmerlicht glitzert – eine Ehrung, die gewiss nicht jedem neuen Bauwerk in Deutschland zuteilwird. (Die Augsburger FußballArena etwa wurde bis heute nicht bedacht.) Der Nennwert beträgt 1,45 Euro, sodass man für nur 217,5 Millionen Euro die Philharmonie kostengünstig 150 Millionen Mal (Gesamtauflage) erwerben kann, während die plastische Ausführung – ohne laufende Instandhaltung – 789 Millionen verlangte.
Fünftens weiß man inzwischen auch ein bisschen mehr über das lange streng geheim gehaltene Festprogramm der ersten Nacht in der Philharmonie. Zwar nichts Genaues, aber doch ein paar KomponistenNamen quer durch die Jahrhunderte: Cavalieri, Praetorius, Beethoven, Wagner, Messiaen, Zimmermann und Rihm. (rh)