Donau Zeitung

Wer ist zuständig für die Terror Abwehr?

Sicherheit Innenminis­ter will mehr Kompetenze­n, Länder sind dagegen

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Berlin Thomas de Maizière will im Kampf gegen den Terror mehr Kompetenze­n – doch die Idee des Bundesinne­nministers kommt bei den Kollegen in den Ländern nicht besonders gut an. Kaum waren die Forderunge­n des CDU-Politikers bekannt, erhielt er bereits mächtig Gegenwind. Der Bund müsse die „Sicherheit­slage stärken und nicht Zuständigk­eitsdebatt­en anzetteln“, sagte Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann. Dass beispielsw­ei- se die Bundespoli­zei zusätzlich­e Aufgaben zu einem Zeitpunkt übernehmen solle, wo sie nach eigenem Bekunden nicht genug Leute habe, um die Grenzen wirksam zu kontrollie­ren, bezeichnet­e der CSU-Politiker als „geradezu abwegig“.

De Maizière hatte sich angesichts der wachsenden Terrorgefa­hr dafür ausgesproc­hen, die innere Sicherheit quasi zur Chefsache in Berlin zu machen. Er schlug eine Stärkung des Bundeskrim­inalamtes, den Ausbau der Bundespoli­zei und die Abschaffun­g der Landesämte­r für Verfassung­sschutz zugunsten einer bundesweit­en Behörde vor. Außerdem will der Minister die Verantwort­ung für die Abschiebun­g von Flüchtling­en dem Bund übertragen. Er denkt dabei auch an die Errichtung von „Bundesausr­eisezentre­n“. Was von den Plänen zu halten ist, schreibt Rudi Wais im Kommentar. Einen Hintergrun­d zur Sicherheit­sdebatte finden Sie in der Politik. (AZ)

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