Show und Synchronität
Hallo Wach Zwei Premieren feierten die Donaualtheimer beim Hofball im Stadtsaal
Dillingen „Vorhang auf und Manege frei!“, hieß es am vergangenen Samstagabend beim Hofball der Donaualtheimer Faschingsgesellschaft Hallo Wach im ausverkauften Dillinger Stadtsaal.
Für einen fetzigen Einstieg in einen langen Ballabend sorgten sogleich die Jüngsten der Hallo Wach: Die bunten Clowns sprangen wild durcheinander, formierten sich wieder, schlugen Räder und tanzten mit Bändern. Auch die Tochter des Hausherren, Lea Kunz, war dabei und landete am Schluss sogar im Spagat. So war auch der Papa voll des Lobes und bedankte sich bei der Hallo Wach für ihre hervorragende Arbeit. „Ihr seid ein Aushängeschild Dillingens und ich bin stolz auf euch“, betonte der Oberbürgermeister.
„Show und Synchronität“hatte Heidi Schnetzer-Schenk, Präsidentin des kleinen Hofstaats, für die kleine Garde versprochen. Und die elf Mädchen, die zuvor noch in der Garderobe nervös ihrem ersten Auftritt entgegengefiebert hatten, hielten mit einem perfekt aufeinander abgestimmten Gardemarsch Wort.
Aber nicht nur die Mädchen konnten beeindrucken – auch die Donaualtheimer Jungs hatten sich etwas Besonderes einfallen lassen: Bingo spielen und Kreuzworträtsel lösen – das kam für sie als Altenheimbewohner nicht infrage. Stattdessen wirbelten die anfänglich so gebrechlich wirkenden Showboys zu „Tutti Frutti“und „See you later, Alligator“über die Bühne und hatten das Publikum augenblicklich auf ihrer Seite. Ebenso wie die Teenies, die mit ihrer fetzigen Interpretation einer Armee im Friedenseinsatz sofort zum Mitklatschen aufforderten.
Eine romantische Einlage hatten sich dagegen Prinzessin Lara I. und Prinz Steffen II. ausgedacht: Die in der Dunkelheit gefangene Prinzes- sin wurde im Prinzenwalzer von ihrem tapferen Helden erlöst.
„Wir haben kein Motto – nur schöne Männer“, so lautet das Credo der Egauzeißerl. Der 13-köpfige A-cappellaChor ist eine Besonderheit des Donaualtheimer Faschings und nahm spaßhaft das ÄrzteLied „Männer sind Schweine“aufs Korn – nur, dass es in ihrer Version die Frauen waren, die sich nach der Ehe unvorteilhaft veränderten. Ihre Gesangseinlage sorgte im Publikum für großes Gelächter.
Anschließend durfte Präsident Jochen Bücher gleich zwei Premieren feiern. Nicht nur, dass er erstmalig durch das Programm führte, sondern auch, dass es nach zwölf Jahren Abstinenz endlich wieder ein Tanzmariechen in Donaualtheim gibt. Nachdem die 14 Gardemädchen mit ihrem Gardemarsch auf die Hits der 90er-Jahre vor Tanzfreude nur so sprühten, hieß es Bühne frei für Tanzmariechen Alina Ehnle, die sich wie ein Wirbelwind drehte, Flickflacks und Räder schlug und mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen Küsschen ins Publikum warf. So steuerte der Ballabend unaufhaltsam auf den Höhepunkt zu, den mit viel Spannung erwarteten Prinzenwalzer von Prinzessin Kathrin I. und Prinz Daniel II.. Die Mischung aus Hofnarr und Showtänzerin erwies sich ein weiteres Mal als perfekt. Die anmutige Prinzessin in ihrem bordeauxroten, golddurchwirkten Kleid und ihr galanter Prinz schwangen im Dreivierteltakt anmutig über die Tanzfläche und wurden mit begeistertem Applaus bedacht.
Wen es bis jetzt auf den Stühlen gehalten hatte, den juckte spätestens nach dieser tollen Einlage das Tanzbein, und so füllte sich die Tanzfläche schnell zu dem 60er-JahreMedley der Tanzband „Amadeus“. Sie sollte sich noch einmal kurz vor Mitternacht leeren, denn es fehlte noch der Showtanz. Die 25 Tänzerinnen und Tänzer schlugen den Bogen zum Zirkus und landeten damit den letzten Höhepunkt des Abends. Was zunächst als Zaubershow mit lustigen Clowns und Zwergen begann, wurde schnell zur gruseligen Zombie-Fete. An Marionettenfäden aufgehängt bewegten sich die Zombies irgendwo zwischen den Backstreet Boys und Michael Jacksons „Thriller“, bevor sie zu guter Letzt doch wieder von den guten Clowns abgelöst wurden.