Süßkartoffeln – ein teurer Spaß
Landwirtschaft Für Familie Bucher aus Gundelfingen lohnt es sich dennoch, die Pflanze anzubauen
Gundelfingen Es gibt Pflanzen, die brauchen eine ganz bestimmte Umgebung, um wachsen zu können. Der Mangobaum zum Beispiel ist sehr schwierig heranzuziehen, deswegen werden die Früchte aus dem Ausland nach Deutschland importiert. Ähnlich verhält es sich auch mit der Süßkartoffel, die vorwiegend in China und Südamerika angebaut wird. Sie braucht zum Wachsen eine Temperatur von mindestens 24 Grad Celsius und sehr viel Fürsorge. Doch eine Familie aus Gundelfingen hat sich der Herausforderung gestellt.
Obwohl es der Name vermuten lässt, hat die Süßkartoffel mit unseren heimischen Kartoffeln nicht viel gemeinsam. Der Geschmack der exotischen Pflanze erinnert eher an eine Karotte oder einen Kürbis. Vielleicht ist es eben diese leicht süßliche Note, die sie in Deutschland immer beliebter werden lässt. Auch im Hofladen der Familie Bucher in Gundelfingen werden gerne Süßkartoffeln eingekauft. Daniel Bucher hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal versucht, die Knolle anzubauen und ausreifen zu lassen. Der warme Herbst hat ihm dabei optimal in die Karten gespielt. „Wir waren selber überrascht, wie schön sie geworden sind.“Dabei stellte er dennoch einen Nachteil fest: „Die Stecklinge sind relativ teuer, und der Ertrag ist natürlich hierzulande nicht mit dem Ausland zu vergleichen.“. Ein massenhafter Anbau für den Supermarkt sei nicht möglich, aber für den Hofladen der Buchers lohnt sich der Anbau. Viele Kunden seien nach dem ersten Mal Ausprobieren begeistert von der exotischen Kartoffel. „Der Geschmack ist hervorragend“, findet auch die Familie selbst.
Bucher betont, dass er beim Heranziehen seiner Knollen keine Pflanzenschutzmittel verwendet hat. Die Süßkartoffeln seien deshalb auch für die Zubereitung von Kindernahrung geeignet.
Verkauft werden die Süßkartoffeln in den Hofläden der Familie in Gundelfingen und in Holzheim. Wer an Sonn- oder Feiertagen plötzlich Lust auf eine süßliche Batata – so werden die Kartoffeln auch genannt – verspürt, findet sie auch im Kartoffelautomat, den die Familie Bucher im Januar 2014 aufgestellt hat. Dort gibt es Kartoffeln rund um die Uhr. Er steht gleich neben ihrem Haus in der Riedhauser Straße in Gundelfingen. (kafi)
„Die Stecklinge sind relativ teuer, und der Ertrag ist nicht mit dem Ausland zu vergleichen.“
Daniel Bucher