Europa steckt im Tiefschnee fest
Wetter In Deutschland schneit es weiter. Doch anderswo ist die Situation weit dramatischer
Berlin Deutschland zieht sich weiter kollektiv die Winterklamotten an: In den nächsten Tagen erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) wieder kräftigen Schneefall – vor allem in der Nacht auf Freitag. Doch während die Menschen hierzulande sich vor allem über glatte Straßen und hochgefrorene Autoscheiben ärgern, ist die Situation in anderen Ländern tatsächlich dramatisch. Ein Überblick:
Griechenland Für die Region rund um die nordgriechische Stadt Ptolemaida ist gestern wegen des starken Schneefalls der Notstand ausgerufen worden. Auch andere Teile Nordgriechenlands sind betroffen, etwa der Regionalbezirk Evros, wo bereits seit Dienstag der Notstand gilt.
Thessaloniki erlebte einen Schneesturm. Eine solche Kälte habe es in der Hafenstadt seit den 1960er Jahren nicht gegeben, teilte der Bürgermeister mit. Auch etliche Inseln in der Nördlichen Ägäis sind noch eingeschneit, viele Menschen mussten dort ohne Strom auskommen. In Teilen des Landes jedoch herrscht Tauwetter – Meteorologen fürchten Überschwemmungen.
Polen Seit Einbruch der Kältewelle vergangene Woche erfroren in Polen 27 Menschen. Damit stieg die Zahl der Toten seit Beginn der kalten Jahreszeit auf 73, wie das Sicherheitszentrum der Regierung mitteilte. In Polen sterben außerdem jeden Winter dutzende Menschen an Kohlenmonoxid-Vergiftungen, weil viele Bürger mit Kohleöfen heizen. Diesen Winter sind es bislang 24.
Spanien Auf Mallorca habe die Durchschnittstemperatur in den ersten zehn Januar-Tagen bei 8,6 Grad gelegen, zitierte das Mallorca Magazin das Wetteramt Aemet. So kalt sei es seit 2005 nicht mehr gewesen – und die Temperaturen sollen weiter sinken. Damit könnte der Januar 2017 einer der kältesten der letzten 30 Jahre werden.
Türkei Wegen des Schneechaos in Istanbul saßen gestern weiter hunderte Urlauber auf dem Flughafen Atatürk fest. Zuletzt mussten eine Vielzahl von Flügen gestrichen und Maschinen umgeleitet werden. Der Zeitung Hürriyet zufolge fiel in manchen Bezirken der Metropole mehr als ein Meter Schnee. Das Blatt sprach vom stärksten Schneefall in Istanbul seit 30 Jahren.
Großbritannien In Schottland und Nordengland kam es in der Nacht auf Mittwoch zu Stromausfällen, wie die Behörden mitteilten. Nahe Edinburgh musste eine Brücke gesperrt werden, nachdem ein Lastwagen vom Wind umgestoßen worden war. Für den heutigen Donnerstag waren weitere Schneefälle im Westen Englands, Wales und Schottland vorausgesagt.
Bulgarien In den Regionen Warna, Schumen und Dobritsch waren Landstraßen unbefahrbar. Der Schwarzmeerhafen Warna stellte gestern den Betrieb ein. Mehr als 100 Orte blieben ohne Strom. (dpa)