Maxi WM in drei Ländern?
Viel spricht für Turnier 2026 in USA, Kanada und Mexiko
Zürich Victor Montagliani ist ein Mann von wuchtiger Gestalt. Nach dem Fifa-Beschluss für eine 48erWM im Jahr 2026 verschwand der schwergewichtige Chef der FußballKonföderation von Nord- und Mittelamerika aber förmlich hinter dem Pulk aus Journalisten. Der Kanadier hatte was zu sagen. Kanada, die USA und Mexiko geben sehr wahrscheinlich eine gemeinsame Bewerbung für die erste 48er-WM im Jahr 2026 ab. Die Fifa-Regeln erlauben eine Dreifachbewerbung. Den Weg dazu hatte die Fifa vergangenes Jahr frei gemacht.
Bald werde man miteinander reden, sagte Montagliani. Laut der Nachrichtenagentur AP laufen informelle Gespräche sogar schon. Und die America-Connection hat alle Argumente auf ihrer Seite, den Zuschlag für die Mammut-Premiere zu bekommen.
Europäer und Asiaten sind laut Fifa-Statuten von einer Kandidatur für 2026 ausgeschlossen, da sie 2018 (Russland) und 2022 (Katar) den Gastgeber stellen.
In Afrika, Südamerika und Ozeanien wird keinem Land der Kraftakt von 80 WM-Spielen in 32 Tagen zugetraut. Zwölf Stadien sind die von Fifa-Chef Gianni Infantino postulierte Anforderung.
Die USA könnten auch alleine oder mit einem der beiden Partner das neue Mega-Event stemmen. Doch eine Kooperation mit beiden Nachbarn hätte hohen symbolischen Wert. Mit der Bewerbung für das Turnier 2022 war man an Katar gescheitert. Jetzt könnte man auch für einen moralischen Neuanfang stehen.
Eine gemeinsame Bewerbung der USA und Mexikos wäre politisch delikat, angesichts der aggressiven Politik des gewählten US-Präsidenten Donald Trump. Montagliani wählte dazu süffisant klingende Worte. „Man möchte hoffen, dass der Fußball die Politik überTRUMPfen kann.“(„So you would hope that football will trump politics.“) (dpa)