Félicie tanzt aus der Reihe
Der Animationsfilm „Ballerina“
Ein Waisenhaus im 19. Jahrhundert. Oliver Twist? Nein, das Schicksal der kleinen Félicie ist nicht so hart wie das des Charles-Dickens-Helden. Sie muss sich nicht durch ein finsteres London quälen, sie darf in dem Animationsfilm „Ballerina“durch ein wunderschönes Paris tanzen. Félicie hat einen Traum: Das zwölfjährige Waisenmädchen will Balletttänzerin an der Oper in Paris werden. Keine Frage, Félicie ist äußerst begabt, sie tanzt auf Bänken, Tischen und sogar Hausdächern, ihre Füßchen scheinen niemals still zu stehen. Aber eine Ballerina ist sie damit natürlich noch lange nicht. Doch Félicie nimmt ihr Schicksal in die eigenen Hände, trotzt allen Widerständen und arbeitet hart daran, ihren Traum zu leben. Und dafür tanzt sie auch immer wieder aus der Reihe… Ihr zur Seite steht Victor, ein leicht tollpatschiger, aber liebenswerter Bursche, der ein großer Erfinder werden möchte. Nach einer abenteuerlichen Flucht aus dem Waisenhaus landen die beiden Ausreißer tatsächlich in Paris.
Und dieses Paris der Belle Époque ist mit so viel Liebe fürs Detail und so unvergleichlich schön in Szene gesetzt, dass man „Ballerina“von den Regisseuren Eric Summer und Éric Warin allein schon dafür lieben muss. Ein ganz besonderer Genuss sind aber die perfekt choreografierten Tanzszenen. Abenteuer und Gefühl, Action und Kunst, Humor und Herz, Freundschaft und Dramatik – „Ballerina“hat alles für einen familienfreundlichen Film. Hinter Hollywood muss sich die französischkanadische Koproduktion wirklich nicht verstecken. ****
Wolfgang Marx, dpa O Filmstart in vielen Kinos der Region