Macht Skifahren im Grünen Spaß?
Saison Die Wintersportvereine aus dem Landkreis waren schon auf einigen Pisten unterwegs. Manche haben gute Erfahrungen gemacht, andere kostet das Wetter Teilnehmer
Landkreis Von „hervorragend“über „zufriedenstellend“bis hin zu „wir müssen da durch“: So fallen die Urteile der Vereine über die bisherige Ski-Saison aus. Dass es nicht immer nach Plan läuft, liegt am Wetter. Die Organisatoren stellen fest, dass es immer weniger Schnee gibt. Für sie heißt es jetzt – entweder durchhalten oder umdenken.
Dillingen „Auf jeden Fall war’s besser als im letzten Jahr“, sagt Franz Weishaupt vom Skiclub Dillingen. Und dabei dürften ihm die meisten zustimmen. In der vergangenen Saison mussten Skikurse abgesagt werden, weil es an vielen Pisten lange nicht geschneit hatte. Weishaupt sieht es realistisch, wie er meint: Der Schnee werde weniger, Kurse fallen häufiger aus, und auch die Nachfrage sinkt. Doch der Skiclub versuche, diese Entwicklungen zu kompensieren und – trotz steigender Liftkosten – seinen Teilnehmern ein günstiges Wintersportvergnügen zu ermöglichen.
Für die Kleinen sei beim Skikurs in Jungholz ausreichend Schnee gelegen, sagt Weishaupt. Als Anfänger brauchen sie eine gute Übungsstrecke und haben auch Spaß, wenn neben der Piste grüne Flächen zu se- hen sind. „Der Kurs ist trotzdem gut angekommen.“
Wertingen Auch die Wintersportler von Funsports waren mit ihren Anfängern in Jungholz. „Die Pisten waren gut präpariert, die Sonne schien, das war perfektes Wetter“, erzählt der Leiter der Wertinger Skischule, Kurt Ritter aus Lauingen. Auch er glaubt, dass es für Anfänger nicht entscheidend ist, ob künstlich beschneit wird. Wichtiger sei, dass es nicht stürmt und schneit. „Wenn die Sonne scheint, tanken die Kinder mehr Energie.“
Schon lange vor dem Weihnachtskurs haben die ersten Skifahrer von Funsports Pisten erkundet. „Unsere Saisoneröffnung in Sölden war hervorragend“, sagt Ritter. Die Fahrt war Mitte November.
Die Sportler genossen sogar schon Mitte Oktober bestes Skifahrwetter im Kaunertal auf 3000 Meter Höhe. „Damals lag ein halber Meter Neuschnee – da muss man halt Glück haben.“
Obwohl nicht jeder Termin stattfinden kann – auch dieses Jahr musste im Dezember ein Kurs entfallen –, hält der Verein an seinem Konzept fest. „Wir bleiben mit unseren Kursen für die Kinder bei den Weihnachtsferien. Da haben Schüler Zeit und die Eltern freuen sich, wenn die Kinder auch mal an die frische Luft kommen.“
Gundelfingen Bei Ski & Board Gundelfingen hat man ähnliche Erfahrungen gemacht. Die Organisatoren veranstalten ihren Skikurs für Kinder gewöhnlich auch in den Ferien – nur dieses Jahr hofften sie auf noch bessere Bedingungen und haben den Termin verschoben. „Aber jetzt sind die Kinder wieder im Schulstress“, sagt Edi Niederwieser. Für dieses Wochenende haben sich nicht mehr so viele angemeldet. Der Skikurs findet in Jungholz und in Hochhäderich bei Oberstaufen statt. 35 Teilnehmer sind noch dabei. „Es soll viel Schnee fallen und sehr windig werden. Aber da müssen wir jetzt durch.“
Bissingen Ganz anders macht es der Verein Ski & Board in Bissingen. Die Organisatoren veranstalten für die Kinder keine Tagesfahrten, sondern ein komplettes Hüttenwochenende. Dafür fahren sie nach Oberstdorf auf 2000 Meter Höhe. „Wir müssen unseren Kurs nie absagen und durch die gemeinsamen Abende entwickelt sich eine tolle Gruppendynamik“, erzählt Werner Plepla.
Auch am Nebelhorn musste im Dezember künstlich beschneit werden. „Den Kindern macht das nichts aus, die haben trotzdem Spaß.“Ple- pla selbst würde allerdings nicht auf einer Piste im Grünen fahren. „Bei Erwachsenen ist das etwas anderes. Ich würde halt auf einen Gletscher fahren, wenn das Wetter nicht passt.“
Der große Ski-Kurs ist zwar schon vorbei, aber der Bissinger Verein gibt für seine Mitglieder hin und wieder noch kleine Anfängerkurse am Lift in Oberliezheim. „Momentan ist die Schneelage nicht so überragend gut, aber wir haben trotzdem schon einige Anfragen“, sagt Plepla.
Höchstädt Beim SSV Ski und Rad in Höchstädt ist man guter Dinge. „Die Skikurse beginnen erst Anfang Januar, wir hatten mit dem Wetter eigentlich nie Schwierigkeiten“, sagt Abteilungsleiter Wilfried Prange. Für den Kurs am Wochenende im Skigebiet Hochhäderich sei ebenfalls viel Schnee angesagt. „Für die Kinder ist es sowieso kein Problem, wenn es grün neben der Piste ist.“Doch was seine eigenen Vorlieben betrifft, stimmt Prange Werner Plepla zu: „In mir sträubt sich alles, wenn ich auf einem weißen Streifen fahren soll, wenn links und rechts der Dreck liegt.“Er könne nachvollziehen, wenn die Motivation bei Freifahrern aufgrund der Wetterverhältnisse nachlässt.