Willkommen im Sacher
Tipp des Tages Das ZDF-Drama liefert ein Sittengemälde der Zeit vorm Ersten Weltkrieg
ZDF, 20.15 Uhr Wiener Walzer, Sachertorte, feine Damen in prachtvollen Roben – und über allem thront der Kaiser: Im Wien der Belle Époque entfaltet Europas Adel ein letztes Mal seinen großen Glanz und im vornehmen Hotel Sacher trifft sich 1892 die Elite der Donaumonarchie. Doch unter der schönen Oberfläche bahnen sich zur Zeit von Franz Joseph I. und seiner Gemahlin Sisi umwälzende Veränderungen an – vom Glanz und Untergang der Doppelmonarchie erzählt das zweiteilige TV-Epos „Das Sacher. In bester Gesellschaft“heute und am Mittwoch um 20.15 Uhr im ZDF.
So wie im erfolgreichen HotelDreiteiler „Das Adlon“von 2013 werden historische Ereignisse mit Einzelschicksalen verknüpft, die Nobelherberge dient als Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Produzent ist wieder Oliver Berben, das Drehbuch schrieb erneut Rodica Doehnert. Dennoch ist „Das Sacher“kein lauer Aufguss der Berliner Hotel-Saga, sondern ein Sittengemälde, das zu fesseln weiß und ein opulenter Mix aus Melodram, Krimi und Kostümschinken.
Josefine Preuß verkörpert Konstanze von Traunstein, die im „Sacher“verkehrt. Die junge Fürstin lernt dort die Berliner Buchverlegerin Martha Aderhold (Julia Koschitz) und deren Mann Maximilian (Florian Stetter) kennen. Zwischen den Frauen und ihren Männern entwickelt sich eine komplizierte Viererbeziehung. Derweil hat Anna Sacher (Ursula Strauss) alle Hände voll zu tun, das Hotel nach dem Tod ihres Ehemannes auf Kurs zu halten. Ihre wahre Geschichte wird heute um 21.50 Uhr im ZDF in der Doku „Die Königin von Wien“erzählt. »Panorama
Cornelia Wystrichowski