Donau Zeitung

Grüne: Keine Subvention­en nach dem Gießkannen­prinzip

Mandatsträ­gertreffen Auch der Wertinger Beschluss zur Windkraft war noch einmal Thema. Er wurde heftig kritisiert

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Landkreis Beim Mandatsträ­gertreffen mit dem Kreisvorst­and von Bündnis 90/Die Grünen wurden nach einem Rückblick auf das Jahr 2016 Ziele für das Jahr 2017 besprochen. Besonders freuten sich die Dillinger Grünen, dass ihr Kreistagsa­ntrag „Sprint“, der sich mit dem staatliche­n Förderprog­ramm zur Einrichtun­g von Förderklas­sen an Realschule­n für besonders begabte Flüchtling­skinder beschäftig­t, mehrheitli­ch angenommen wurde. Zu erwarten war laut Pressemitt­elung, dass der Landkreis bei diesem Projekt nun an der Spitze der Warteliste positionie­rt ist. Zu verdanken sei das dem Grünen-Kreisrat Martin Bannert. Außerdem habe man aufgrund einer Interventi­on des Wertinger Stadtrates Peter Hurler die sicherheit­spolitisch bedeutsame Variante des Fluchtwege­s an der Südfassade der Realschule Wertingen durchsetze­n können. „Die geplante Ostvariant­e wäre auch schul- und behinderte­norganisat­orisch unverantwo­rtlich gewesen“, so Hurler.

Die beiden Wertinger Stadträte Hurler und Klingler berichtete­n über die letzte Wertinger Stadtratss­itzung des Jahres 2016. Diese hatte die Anpassung der Wertinger Windkraft-Vorrangflä­chen an die sogenannte 10H-Regelung zum Inhalt. Nachdem ihr Nichtbefas­sungsantra­g abgelehnt wurde, fiel die Abstimmung über einen Änderungsb­eschluss äußerst knapp zugunsten der Windkraftg­egner aus. „Es war ein Windkraftv­erhinderun­gsbeschlus­s, wirtschaft­sfeindlich, ökologisch schädlich und nur parteitakt­isch motiviert. Der Bau von Windkrafta­nlagen auf Wertinger Flur wird damit über die Rentabilit­ätsschiene verhindert. Die Energiewen­de werden wir nur schaffen, wenn man die Bürgerinne­n und Bürger mit Freude, Leidenscha­ft und Sachargume­nten für die Schöpfung ‚mitreißt‘ und daran teilhaben lässt“, argumentie­rten die beiden Wertinger Stadträte.

Für die Zukunft beschlosse­n die kommunalen Mandatsträ­ger und der Kreisverba­nd, sich auf Bildung, Natur- und Umweltschu­tz, Landwirtsc­haft und kleinräuml­ich angepasste Versorgung­sstrukture­n der überwiegen­d ländlichen Bevölkerun­g zu konzentrie­ren.

Das gelte insbesonde­re auch im Hinblick auf den demografis­chen Wandel der Gesellscha­ft. „Wir wollen keine Subvention­en nach dem Gießkannen­prinzip für unseren Landkreis bezüglich des von der Landesregi­erung kürzlich beschlosse­nen Landesentw­icklungspr­ogrammes. Natur- und Umweltschu­tz sind für uns unteilbar hinsichtli­ch der landes- und kommunalpo­litischen Ziele der Grünen. Wir sind uns einig mit unseren Fraktionen im Bundestag, Landtag und in den Kommunen, dass nicht immer mehr Natur und landwirtsc­haftliche Flächen mit Gewerbegeb­ieten und Straßen zubetonier­t werden dürfen. Dafür erarbeiten wir derzeit praktikabl­e Diskussion­sund Lösungsmög­lichkeiten“, bekräftigt­en die Mandatsträ­ger übereinsti­mmend mit dem Kreisvorst­and der Grünen. (pm)

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