Wo die Götter Sirtaki tanzen
Bachtalia Vom Olymp waren sie herabgestiegen und sorgten für den überirdischen Höhepunkt eines fünfstündigen Faschings-Spektakels
Syrgenstein Schnee, das ist auf dem Olymp nichts Ungewöhnliches. Auch wenn der Berg im sonnigen Griechenland liegt. Und so fühlten sich die Götter bei ihrem Abstecher in die Bachtalhalle am Samstag sicherlich heimisch. Denn als sie ganz am Ende des Hofballs, zum Höhepunkt, einlaufen, da rieseln draußen vor der Halle die Flocken zur Erde. Und drinnen, da heizen Aphrodite, Dionysos und Konsorten den Ballbesuchern zum Abschluss einer fünfstündigen Show noch einmal richtig ein.
Ein Sirtaki muss natürlich dabei sein, wenn die griechischen Götter sich die Ehre geben. Und weil die Mitglieder der himmlischen Chefetage schon immer hoch hinaus wollten, bauen die Showtänzer waghalsige Pyramiden in schwindeler- Höhen, bevor sie nach ihrer Premiere mit ihrem Publikum anstoßen können. Wahlweise mit Ouzo oder griechischem Wein.
Anstoßen, das konnte am Samstagabend auch die kleine Prinzessin Julia II. Wenn auch nur mit Kindersekt. Denn ihre Lieblichkeit durfte just am Tag des Hofballs ihren 10. Geburtstag feiern. Zur Feier des Tages gab es eine Torte und ein Ständchen von der gesamten Halle. Und dann war da natürlich noch der Tanz mit ihrem Prinzen Tim I., der seine Prinzessin auf dem Schulweg gefragt hatte, ob sie mit ihm die Narrenschar regieren möchte. Gemeinsam schwebten die kleinen Tollitäten, beide alte Faschingshasen, übers Parkett und Tim holte sogar das Lasso raus. Das hatte sein Kollege Michael IV. nicht nötig. Denn seine Daniela, in glitzerndes Bachtaliablau gehüllt, wurde beim Tanz immer wieder wie magisch von dem ehemaligen Hofnarr angezogen. Nachdem sie ihren Auftritt bravourös absolviert hatten, nahmen die beiden nicht auf ihrem Thron seitlich an der Bühne Platz, sondern sicherten sich die Logenplätze davor, um den Auftritt ihrer Prinzengarde zu sehen. Schließlich war die Prinzessin zehn Jahre lang eine der ihren. Und so legten sich die 20 Tänzerinnen besonders ins Zeug. Da flogen die Zöpfe, da flogen die Beine und da flogen auch die Gardemädchen selbst.
Doch sie waren nicht die Einzigen, die imposanten Gardetanz auf die Bühne brachten. Auch die Auftritte der Girliegarde und der Kindergarde sowie der Tanz von Tanzmariechen Sarah sorgten für Beifallsstürme. So viele Gardetänzerinnen hatte die Bachtalia aufgeboten, dass die Schlange der stets in Weißregende Blau gekleideten Mädchen und Frauen beim Einmarsch von der Bühne bis zur Tür reichte. Und viele von ihnen legten an diesem Hofballabend Extraschichten ein. Denn sowohl die Kinder- als auch die Girliegarde stürmten noch einmal mit einem Showtanz die Bühne – ob als Rock’n’-Roller oder coole Tänzer. Für Verzückung sorgten aber vor allem die Tanzminis als Pipi-Langstrumpf-Bande und der kleine Elias, der Moderator Carsten Hess unterstützte. Und ein gerüttelt Maß Verzückung gab es auch beim Auftritt des Männerballetts. Wobei die Herren hauptsächlich von sich selbst verzückt waren. Ganz nach dem Motto „I’m sexy and I know it – ich bin sexy und ich weiß es“gaben sie auf ihren T-Shirts bekannt: Läuft. Und das tut es bei der gesamten Bachtalia-Narrenschar. Der Fasching 2017 – er läuft.