Wenn Träume wahr werden
Show Die Höchstädter Schlossfinken verzaubern etwa 500 Hofball-Gäste. Warum Prinzessin Ann-Katrin am Ende richtig glücklich ist
Höchstädt Der Einzug des Hofstaats der Höchstädter Schlossfinken in der Nordschwabenhalle ist triumphal. Die etwa 500 Gäste des Hofballs erheben sich von ihren Stühlen und spenden den Akteuren der Höchstädter Faschingsgesellschaft Ovationen. Auch Prinzessin AnnKatrin Schmid ist sichtlich ergriffen und ziemlich angespannt. „Seit ich vor 17 Jahren zu den Schlossfinken kam, habe ich davon geträumt, einmal selbst die Prinzessin zu sein“, verrät die 28-jährige Bankerin. Und da habe man natürlich Angst, dass etwas nicht klappen könnte, sagt die Prinzessin, die ein traumhaftes blaues Kleid mit silbernem Glitzer trägt. Unter Hochspannung steht am Samstagabend auch Schlossfinken-Prinz Bernhard Veh, der zudem Vorsitzender der Faschingsgesellschaft ist und auch beim Schauspiel Malefizgericht immer wieder den Faschingsmuffel gibt. Wenige Minuten später löst sich die Spannung in Wohlgefallen auf, die Tollitäten verzaubern beim mitreißend getanzten Prinzenwalzer zum Adele-Song „One and only“das Publikum. Ann-Katrin Schmid huscht ein Lächeln übers Gesicht. „Ja, für mich ist ein Traum wahr geworden“, sagt die Prinzessin unserer Zeitung.
Für die Gäste ist der Faschingsstart der Schlossfinken ebenfalls eine Freude, denn es ist „Dance Time“angesagt, wie der souverän auftretende Moderator Johannes Ebermayer verspricht. Zu den Klängen der groß aufspielenden „Tornados“um Heiner Ohnheiser drehen die Ballbesucher bis weit nach Mitternacht ihre Tanzrunden. Die Tanzclubs des TSC Dillingen und des VSC Donauwörth sind mit jeweils 60 Mitgliedern da. Am Anfang richtet Präsident Ebermayer Genesungswünsche an den erkrankten Bürgermeister Stefan Lenz. Zweiter Bürgermeister Stephan Karg und Landtagsabgeordneter Georg Winter danken den Schlossfinken. Sie seien „die besten Botschafter Höchstädts“, sagt Winter. Ihr Aufstieg habe in den 1970er-Jahren zeitgleich mit den Kickern des FC Bayern begonnen. Einen ersten Höhepunkt setzt das kleine Prinzenpaar: Lara Mengele und Florian Lenz wollen das Publikum „verzaubern“. Und das gelingt ihnen vollkommen, als sie beim Prinzenwalzer einen Teil der Festkleidung ablegen und zum Gabalier-Song Hulapalu tanzen. Pep hat auch der Auftritt der Schlossfinken-Garde, die bei der Eduard-Strauß-Polka „Bahn frei“begeistert. Die Mädchen werden ebenso gefeiert wie die Showtanzgruppe „Robots“. Die Welt der technisch kalten Roboter-Technik löst sich bei dem Tanz am Ende in pure Lebensfreude auf.
Den fulminanten Showblock der Schlossfinken schließen die Flying Narrows ab. Die fliegenden Narren treten in ihrer Show zunächst als Cheerleaders auf, und danach gibt es Akrobatik vom Feinsten. Die Jungs springen über Hindernisse und schlagen Salti, dass es eine wahre Freude ist. Die Faschingssaison ist spektakulär eröffnet, und auch Präsident Johannes Ebermayer strahlt übers ganze Gesicht.
Inzwischen wiegen sich die Tänzer in der Nordschwabenhalle in einen Rausch. Gegen Mitternacht zeigen Alexander Weiß und Laura Padroni von der Augsburger Tanzschule Trautz & Salmen, was Perfektion bedeutet. Das Paar, das auf internationalen Turnieren unterwegs ist, tanzt ChaChaCha und Samba, alles wirkt mühelos, leicht, feurig. Aber auch viele andere Ballgäste zeigen bei diesem SchwarzWeiß-Ball etwas von der Faszination des Tanzens. Christina Stehle vom Tanzsportclub Dillingen ist richtig beglückt. „Das ist der beste Ball im Landkreis Dillingen“, sagt die Hausenerin. Hier könne man den ganzen Abend richtig tanzen.