„Manta, Manta“die Zweite?
Snowdance Til Schweiger zu Gast beim Landsberger Independent Filmfestival
Landsberg Til Schweiger hätte zwar „Riesenbock“darauf, eine Fortsetzung von „Manta, Manta“zu drehen. Doch bisher ist es dem Schauspieler, der auch als Produzent, Regisseur und Drehbuchautor eine Reihe von Publikumserfolgen erzielt hat, nicht gelungen, die Rechte dafür zu bekommen. Schweiger war am Wochenende mit einer 15 Filme umfassenden Werkschau auf dem Snowdance Independent Filmfestival in Landsberg vertreten. Der Schauspieler hatte 1991 in der Ruhrpottkomödie „Manta, Manta“seine erste Hauptrolle gespielt. Zuvor war er als Jo Zenker in der Serie „Lindenstraße“zu erleben gewesen. Für seine Rolle als Boxer in der Komödie „Ebbies Bluff“erhielt er 1992 den Max-Ophüls-Preis als bester Nachwuchsdarsteller. Schweiger ist auch in internationalen Filmen zu sehen, zum Beispiel in „Inglourious Basterds“von Quentin Tarantino.
In Landsberg stellten sich Schweiger, Festivaldirektor Heiner Lauterbach und die Schauspieler Jasmin Gerat und Steffen Wink den Fragen des Publikums. Schweiger erzählte, dass er sich längst Gedanken über ein Drehbuch für einen neuen „Manta, Manta“-Film gemacht habe, diesen aber bisher aus rechtlichen Gründen nicht umsetzen konnte. Fans, die auf eine weiteren Einsatz von Kommissar Nick Tschiller warten, müssen sich noch etwas gedulden: Schweiger sprach gegenüber unserer Zeitung von einem neuen ARD-„Tatort“möglicherweise Ende des Jahres, ein Drehbuch liege noch nicht vor. Derzeit arbeitet er an „Conni & Co II“mit seiner Tochter Emma, und als Schauspieler ist Til Schweiger mit Matthias Schweighöfer ab Januar 2018 in der Actionkomödie „Hot Dog“zu erleben. Schweiger und Schweighöfer sind auch die Produzenten.
Produzent, Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller in Personalunion – für Heiner Lauterbach ist Schweiger ein „Vorzeige-Independentfilmer“. Nicht jeder stuft den Filmemacher so ein, wie auf einer Snowdance-Diskussion vor zwei Jahren zu erfahren war. Für Schweiger ist Publikumserfolg die Voraussetzung, für den nächsten Film wieder Gelder zu bekommen, wie er in Landsberg sagte. Wer Schweiger googelt, erfährt, dass er mit den Filmkritikern im Feuilleton wenig anfangen kann – und umgekehrt. Er setzt auf die Filmförderung und hat, um diese zu bewahren, 2014 einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin mit unterschrieben. Auch Schweigers Filme werden von der Filmförderung vorfinanziert.
„Wie finanziert man Independent“– darüber wird in Landsberg noch diskutiert werden. Denn beim Snowdance-Festival, das bis 5. Februar läuft, sind in den kommenden Tagen nicht nur eine Reihe von Filmen verschiedener Genres zu sehen, ein Rahmenprogramm bietet Cineasten und den Filmschaffenden eine Reihe von interessanten Filmveranstaltungen von der oben genannter Podiumsdiskussion bis hin zu Speedcasting und Schauspielkurs. I
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