Eine echte Wahl
Es ist nichts Schlimmes – im Gegenteil. Bei der Kür der Kreisbäuerin gibt es heute eine echte Auswahl. Für das Ehrenamt bewerben sich zwei profilierte Kandidatinnen: die stellvertretende Kreisbäuerin Ingrid Kratzer und die Sonderheimer Ortsbäuerin Annett Jung, die ebenfalls im Kreisvorstand der Landfrauengruppe des Bayerischen Bauernverbands engagiert ist. Beide Kandidatinnen haben ein besonderes Anliegen – die Aufklärung der Verbraucher über die moderne Landwirtschaft. Deren Vertreter sehen sich gegenwärtig oft in ein falsches Licht gerückt.
Dass 75 Ortsbäuerinnen eine Wahl haben, wertet das Amt der Kreisbäuerin auf. Es steckt viel Arbeit hinter diesem Ehrenamt, bei einer nur kleinen Aufwandsentschädigung. In der Vergangenheit haben die Landfrauen in der Region viel bewirkt. Die Präsentation des Bauernverbands auf der Dillinger Messe WIR war gerade durch den Einsatz der Bäuerinnen erstklassig. Landfrauen holen Buben und Mädchen aus den Kindergärten auf die Bauernhöfe. Für Kinder sind das wichtige Erfahrungen. Sie sehen, wie Lebensmittel erzeugt werden – abseits von der weit verbreiteten Bauernhof-Romantik.
Das Amt der Kreisbäuerin ist nicht zu unterschätzen. Auch wenn der Erfolg nur im Team erreicht wird, so hat sie doch bei der Präsentation des Berufsstandes eine hervorgehobene Rolle. Einige Kreisbäuerinnen haben Karriere in der Politik gemacht. In unserer Region war es Angela Rieder, die einst Vize-Landrätin wurde. Es ist spannend, wer heute das Rennen machen wird. Und es bleibt zu hoffen, dass sich auch die Kandidatin, die die Wahl verliert, weiter für die Sache der Landfrauen engagieren wird.