Damit es dem Exmoor Pony und der Bachmuschel gut geht
Natur Vor 30 Jahren wurde „BayernNetzNatur“ins Leben gerufen. Das Projekt fördert den Austausch von Tieren und Pflanzen – besonders im Landkreis Dillingen
Landkreis 1986 hat das Bayerische Umweltministerium am Sallingbach im Landkreis Kelheim das erste Projekt zur Realisierung eines bayernweiten Biotopverbunds gestartet. Es war die Geburtsstunde von BayernNetzNatur – und das Jubiläum 2016 Anlass für das Umweltministerium, eine Broschüre mit ausgewählten Naturschutzprojekten aus 30 Jahren BayernNetzNatur herauszugeben.
Dahinter steckt die wirkungsvolle Grundidee des Biotopverbunds: Durch die engmaschige Verknüpfung der Biotope in ganz Bayern soll der Austausch der Tiere und Pflanzen gefördert und damit die biologische und genetische Vielfalt gesichert werden.
Im Landkreis Dillingen sind es bisher neun Projekte, die mit Unterstützung zahlreicher Akteure umgesetzt werden. Bayernweit betrachtet ist mittlerweile sogar ein Biotopverbundnetz aus über 400 BayernNetzNatur-Projekten ge- So einzigartig die Landschaften vielfältig sind auch die Akteure: Es sind vor allem Naturschutzund Landschaftspflegeverbände sowie Landkreise, Städte und Gemeinden vor Ort, die die Projekte mit Leben füllen; beteiligt ist darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Institutionen und Gruppierungen, wie etwa Vertreter von Land- und Forstwirtschaft. Viele Lebensräume sind auf eine Bewirtschaftung angewiesen, damit der Artenreichtum erhalten bleibt.
Im Landkreis ist die Dichte an BayernNetzNatur-Projekten überdurchschnittlich hoch. Schwer- punkt ist die Donauaue mit ihren Auwäldern, den zahllosen Altarmen, Abbaugewässern und ausgedehnten Niedermooren. Weit über den Landkreis hinaus bei der Umsetzung der bayerischen Biodiversitätsstrategie bekannt ist die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Schwäbisches Donaumoos e.V. (ARGE Donaumoos), etwa im Gundelfinger Moos.
In den zurückliegenden 25 Jahren konnte vor allem das Naturschutzgebiet großflächig entbuscht werden, was insbesondere der vom Aussterben bedrohten Bekassine zugutekommt. Bemerkenswert ist auch die Beweidung mit ExmoorPonys und Schottischen Hochlandknüpft. rindern. Die Optimierung des Wasserhaushaltes ist in Vorbereitung – ein Gewinn auch für das Klima, da der Torf weiterhin konserviert bleibt und nicht als Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt.
Besonders aktuell ist das Projekt „Bachmuschel im Landkreis Dillingen“, das im Sommer dieses Jahres als 400. Projekt in den landesweiten Biotopverbund aufgenommen wurde.
Der Verein Donautal-Aktiv e.V. engagiert sich darin für den Erhalt eines der bedeutendsten Bachmuschelvorkommen Bayerns.
Bei aller Vielfalt basieren die Projekte auf zwei gemeinsamen Grundprinzipien, die für den Erfolg ganz wesentlich sind: Freiwilligkeit und Kooperation. Freiwillige Maßnahmen werden dabei durch verschiedene staatliche Förderprogramme finanziell honoriert. (pm)
Artenreichtum soll erhalten bleiben