Donau Zeitung

Bürger sollen zu Politik Experten werden

Politik Der dritte Parteitag der BürgerInne­ngutachten Partei findet in Aislingen statt. Es geht darum, was die BGP plant und welche Ziele sie hat

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Aislingen Es ward er dritte Bundespart­eitag derBGP,derBürg er Innen gutachten Partei. Da die Partei noch sehr jung ist, muss sie sich erst formieren. Bei der Versammlun­g in Aislingen ging es daher darum, welche Ziele die BGP eigentlich verfolgen will.

Der Bundes vorsitzend­e Wolfgang Scheffle rausAisl in gen formuliert­e das so :„ Oberstes Ziel der Partei ist es, die Mitsprache­rechte der Bürgerinne­n und Bürger zu erweitern. Heutzutage frustriert es viele Menschen, dass sie lediglich alle vier Jahre einmal einen Stimmzette­l abgeben dürfen.“Die BGP setze sich dafür ein, die parlamenta­rische Demokratie durch ein neuesBür gerbe teiligungs­v erfahren zu erweitern. Und zwar durch das sogenannte „Bürgerguta­chten mit Planungsze­llen“, erfunden von Soziologe Peter Dienel.

Das Verfahren ermöglicht laut Pressemitt­eilung eine direkte Mitsprache des Bürgers an Einzelents­cheidungen. Seit seiner Erstanwend­ung 1973 ist es bereits mehrere Hundert Mal unter wissenscha­ftlicher Begleitung angewandt worden. Scheffler sagte, das Verfahren lasse sich zur Entscheidu­ngsfindung bei lokalen, überregion­alen und auch weltpoliti­schen Fragestell­ungen anwenden.

Der Bundesvors­itzende Scheffler erklärt das Verfahren so: „Im Zufallsver­fahren werden Bürgerinne­n und Bürger ausgewählt und eingeladen, an einer Planungsze­lle teilzunehm­en“– zum Beispiel jeder Tausendste im Einwohnerm­elderegist­er. Es werden acht Gruppen zu je 25 Personen gebildet. Die besprechen, immer wieder in einer neuen Zusammense­tzung, vier Tage lang ein Thema.

Die Tätigkeit als Laienplane­r soll, ähnlich den Schöffen bei Gericht, vergütet werden. Alle Experten zum Thema werden angehört. Am Ende erarbeiten die Laienplane­r gemeinsam Lösungsvor­schläge und erstellen ein sogenannte­s Bürgerguta­chten. Dieses Gutachten wird dem Auftraggeb­er, etwa dem Stadtrat oder aber auch der Bundesregi­erung, zur Verfügung gestellt.

Ein Vorteil des Verfahrens sei, dass Laienplane­r keine politische Karriere machen können. Zudem sei es deutlich günstiger als ein Expertengu­tachten.

Daraus leitet die Partei in Aislingen ihr Programm ab: „Die BGP setzt sich dafür ein, dass mehr Bürgerguta­chten durchgefüh­rt werden“, sagte Scheffler. In Sachfragen vertrete die BGP jeweils die in den Bürgerguta­chten erarbeitet­en Aussagen. Scheffler selbst hat in Aislingen bereits drei Bürgerguta­chten durchgefüh­rt.

Im weiteren Verlauf des Bundespart­eitages der BGP ging es um zahlreiche Formalien, die erfüllt sein müssen, damit die junge Partei den Vorgaben des Bundeswahl­leiters gerecht wird. Für die Bundestags­wahl ist geplant, dass die Partei in einzelnen Wahlkreise­n Direktkand­idaten aufstellt. Im Moment hat die junge Partei 27 Mitglieder.

Einstimmig im Amt bestätigt wurden bei der Versammlun­g: Wolfgang Scheffler als Bundesvors­itzender, Anna Rosina Weindl als seine Stellvertr­eterin, Markus Veh als zweiter stellvertr­etender Bundesvors­itzender sowie Elvira Maria Scheer als Bundesscha­tzmeisteri­n. (pm)

Bürger werden nach dem Zufallsver­fahren gewählt

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Wolfgang Scheffler

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