Der Haushalt von Schwenningen
Investition Langsam neigt sich das Angebot der Gemeinde dem Ende zu. Möglicherweise tut sich aber in der Ortsmitte Neues auf
Schwenningen Nächste Woche wird ein leer stehendes Anwesen in der Schwenninger Ortsmitte am Nördlinger Amtsgericht versteigert. Ein Bieter wird dann auch die Gemeinde sein. Bürgermeister Reinhold Schilling und sein Rat haben die Absicht, das Anwesen zu erwerben. Direkt daneben haben sie bereits ein anderes Gebäude in Besitz. Schilling: „Warten wir ab, was sich nächste Woche ergibt. Das kann man nie sagen.“Falls die Gemeinde den Zuschlag erhält, dann könnte im Ortskern möglicherweise neues Bauland entstehen. Denn öffentliche Einrichtungen brauche man nicht, so Schilling. Gerade erst sei das von der Gemeinde erworbene Gebäude der ehemaligen Sparkasse von den Musikern fertig umgestaltet worden, demnächst wird der Verein sein neues Heim beziehen können. „Wir haben zwar in Schwenningen und Gremheim noch Bauplätze, aber sie neigen sich dem Ende zu. Wir sind in Verhandlungen, aber das ist nicht einfach.“Einerseits habe man im Norden die B16, andererseits sei man im Süden schon direkt im Ried. Weil das Interesse an Bauland aber da sei, bleibe man dran – eben auch an dem möglichen Erwerb des Anwesens in der Ortsmitte.
Im Haushalt für dieses Jahr, der am Dienstag offiziell vom Gremium verabschiedet wurde, sind auf jeden Fall hohe Ausgaben in Höhe von 20 000 Euro für Bauland, 200 000 Euro für bebauten Grundbesitz und 500 000 Euro für unbebauten Grundbesitz eingeplant. „Aber konkret ist noch nichts geplant. Wir warten jetzt ab“, so der Bürgermeister. Auf schnelles Internet in der ganzen Gemeinde müssen die Bürger dagegen nicht mehr lange warten. Laut Schilling beginnt der restliche DSLAusbau demnächst. 180 000 Euro stehen dafür im Etat der Gemeinde bereit, eine 80-prozentige Förderung der Regierung ist eingeplant. Weiter warten muss der Rathauschef dagegen auf den Förderungsbescheid für die beschlossene Querungshilfe für die B 16 – ein kleines Zubrot für seine Gemeinde. Denn nicht nur, dass der Verkehr – auch der Schwerlastverkehr – laut Schilling in den Jahren zugenommen hat. Es gibt auch bei Grundstücksverhandlungen Probleme. So wollte die Gemeinde einem ortsansässigen Gewerbetreibenden ein weiteres Gelände beschaffen, „aber das ist noch nicht durch – wegen der B 16“.
Weitere Ausgaben, die Schilling für seine Gemeinde eingeplant hat, sind Kosten für neue Straßenbeleuchtungen, Gewässerausbau, Kanalsanierung und Kläranlage. Große Investitionen, abgesehen vom Grunderwerb, sind nicht vorgesehen. Auch, wenn es sich die Gemeinde leisten könnte. Denn seit 2012 ist Schwenningen schuldenfrei. Einzig der Anteil der Verschuldung des Schulverbandes schlägt mit rund 35 000 Euro zu Buche. Zusätzlich hat die Gemeinde Rücklagen in Höhe von circa 565 000 Euro auf der Haben-Seite. Daher, so ist es im Etat festgeschrieben, sind auch keine Kreditaufnahmen vorgesehen.
„Warten wir mal ab, was sich nächste Woche ergibt. Das kann man nie sagen.“
Reinhold Schilling über die Bauland Situation