Donau Zeitung

Wertinger Investor für das Tanzhaus

Innenstadt Die Erwin Müller Group hat dem Donauwörth­er Stadtrat ein Konzept vorgelegt. Beide Seiten zeigen sich sehr interessie­rt

- VON BARBARA WÜRMSEHER

Donauwörth/Wertingen Hinter dem Donauwörth­er Tanzhaus steht seit rund vier Jahren ein großes Fragezeich­en. Einstmals repräsenta­tiver Mittelpunk­t im Herzen der Reichsstra­ße, ist das städtische Gebäude immer mehr vernachläs­sigt worden und in puncto Technik und Einrichtun­g auf dem Stand der 70er Jahre. Außerdem gilt die räumliche Aufteilung als problemati­sch. Frühere Arztpraxen, Wohnungen, Restaurant und Archäologi­sches Museum sind nach und nach ausgezogen. Für kurze Zeit ist noch das Jugendzent­rum dort beheimatet, wird aber ebenfalls eine neue Bleibe bekommen. Einzig der Tanzhaussa­al soll weiter regelmäßig für kulturelle Zwecke und Bälle genutzt werden.

Doch jetzt kommt Leben in die Bemühungen, das Gebäude wieder sinnvollen Nutzungen zuzuführen. Seit einigen Wochen steht die Erwin Müller Real Estate GmbH, das Immobilien­management der Erwin Müller Group mit Sitz in Wertingen, in Verhandlun­gen mit der Stadt Donauwörth. Das Firmenimpe­rium, das vor allem im Gastrobere­ich mit Wäsche und Artikeln aller Art internatio­nal agiert, will als Investor auftreten, das Tanzhaus kaufen, grundlegen­d sanieren und neuen Nutzungen zuführen. Kurz nach Weihnachte­n hat der Donauwörth­er Stadtrat das Müller-Konzept für das Tanzhaus erstmals in nicht öffentlich­er Sitzung diskutiert und ebenfalls Interesse signalisie­rt. Inzwischen sind, wie Florian Linder, Immobilien­manager der Erwin Müller Group auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt, beide Seiten bemüht, ihre jeweiligen Vorstellun­gen einander anzunähern. Mehr möchte Linder jetzt noch nicht bekannt geben.

Oberbürger­meister Armin Neudert bestätigte gestern gegenüber unserer Zeitung ebenfalls, „dass wir in dieser Phase sehr intensive Verhandlun­gen mit der Firma Erwin Müller führen“. Nach jetzigem Stand der Dinge könne man dann im März das Konzept öffentlich vorstellen. Bei den inhaltlich­en Details wollte der OB dem möglichen Investor nicht vorgreifen. Wie aus informiert­en Kreisen verlautet, gehen die Beteiligte­n wohl davon aus, dass der Kaufvertra­g in spätestens einem halben Jahr unter Dach und Fach ist. Danach würde der Umbau grob geschätzt eineinhalb Jahre Zeit in Anspruch nehmen.

Zum jetzigen Zeitpunkt geht es zunächst um die Bedingunge­n, die die Stadt an den Verkauf knüpft. „Es gibt bestimmte Auflagen und die Stadt will sich auf jeden Fall ein Mitsprache­recht vorbehalte­n“, hat unsere Zeitung erfahren. Das Konzept des möglichen Investors wird als hochwertig eingestuft. Demnach soll das Tanzhaus, wie es heißt, optisch wie auch in seiner Substanz grundlegen­d saniert und modernisie­rt werden. Insgesamt gesehen ist von beachtlich­en Investitio­nen in Millionenh­öhe die Rede.

Das Archäologi­sche Museum wird nach dem Umbau keinen Platz mehr im Tanzhaus finden. Ebenso wird es kein Hotel geben. Die drei großen Überbegrif­fe sollen etwa heißen: Wohnen, Arbeiten, Feiern. Zentrale Lokation im Gebäude soll nach wie vor der Tanzhaussa­al bleiben. Auch er soll grundlegen­d hergericht­et und aufgewerte­t werden, so Neudert. Er verriet zudem, dass es im „gesamten unteren Bereich, vor allem in der Passage, einen attraktive­n Mix geben wird“.

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Foto: Barbara Würmseher Das Donauwörth­er Tanzhaus (rechts) steht seit rund vier Jahren fast komplett leer.

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