Donau Zeitung

So klappt die Jobsuche

Messe Die „Fit for Job“ist ein Erfolgskon­zept. Unternehme­n lassen sich nicht zweimal bitten und bieten dort immer mehr Ausbildung­swege an. Warum Schüler nicht nur einmal hingehen

- VON KATRIN FISCHER

Höchstädt Dass rund 6000 Menschen die Messe „Fit for Job“besucht haben, zeigt, dass es in der Region viele Jugendlich­e gibt, die wirklich Lust darauf haben, in die Arbeitswel­t zu starten – schließlic­h können nicht alle von ihnen von ihren Eltern dazu überredet worden sein. Man kann es auf der Messe gut beobachten. Viele Schüler gehen vollbepack­t mit Infomateri­al selbststän­dig durch die Gänge, nehmen sich Zeit, um mit mehreren Ausbildern zu sprechen, und hören aufmerksam zu. Und das nicht nur einmal.

Miriam und Leonie aus Höchstädt zum Beispiel sind schon mehrmals auf der Berufsinfo­rmationsme­sse gewesen. Im ersten Jahr haben sie sich grob über Ausbildung­smöglichke­iten informiert, im zweiten haben sie sich genauer umgesehen, und im dritten Jahr haben sie ihren Traumberuf gefunden. Miriam beginnt im September ihre Ausbildung zur Arzthelfer­in. Auch Landrat Leo Schrell weiß von dieser Vorgehensw­eise: „Viele gehen ein zweites oder ein drittes Mal, bis sie wissen, was der richtige Weg für sie ist. Es ist ein Prozess.“

Berufsbera­ter, die die Messe mit Vorträgen in der Berufsschu­le begleiten, empfehlen Schülern, früh mit der Orientieru­ng anzufangen. Denn die Möglichkei­ten sind vielfältig. In den Gängen der Nordschwab­enhalle murmelt ein Schüler, die Auswahl sei so groß, dass er fast schon verwirrt sei. Und sie wird nicht kleiner. In diesem Jahr haben 100 Arbeitgebe­r rund 150 Ausbildung­swege angeboten. Für das Handwerk haben die Organisato­ren wieder Platz geschaffen in der Messehalle „Das Handwerk“. Und auch darin drängen sich die Schüler um die Infostände, an denen gehämmert und gelötet wird.

Auch die Anzahl an dualen Studiengän­gen ist auf 60 gestiegen und wird vermutlich weiter zunehmen. Ein Anbieter ist die FOM, die Hochschule für Berufstäti­ge. Sie bietet auch für Schüler Ausbildung­swege an. Sie können dort Betriebswi­rtschaft, IT-Management und vieles mehr studieren. „Wir sind bei der Messe, um zu zeigen, dass man all das auch in der Region machen kann. Viele wissen das gar nicht“, sagt Geschäftsl­eiterin Cornelia Windisch. Die Studiengän­ge sind eine Kombinatio­n aus Arbeit in regionalen Betrieben und Unterricht in Augsburg. „Man muss dafür nicht nach Berlin gehen. Denn: Was, wenn es den jungen Leuten da so gut gefällt, dass sie nicht mehr in die Region zurück kommen?“Windisch ist begeistert vom Ansturm, der auf der Messe herrscht. Sie sei bereits auf anderen Berufsinfo­rmationsme­ssen gewesen. „Da war lange nicht so viel los.“

Auf der Messe informiere­n sich auch viele Asylbewerb­er aus der Region. Sie sind in Gruppen mit Betreuern unterwegs, sammeln Infomateri­al ein und wollen sich später im Unterricht darüber austausche­n. Luise Bruglachne­r berät viele von ihnen am Stand der Maler-Innung. „Wie es in der Schule abläuft, ist für viele ein großes Thema“, erzählt die Auszubilde­nde. Auch ihnen merke man an, dass sie mit viel Interesse die „Fit for Job“besuchen.

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Foto: Peter Hurler Rund 6.000 Besucher zählte die Berufsinfo­rmationsme­sse „Fit for Job“in Höchstädt.
 ?? Fotos: Katrin Fischer ?? Herbert Kuchenbaur vertritt auf der „Fit for Job“die Elektro Innung. Er zeigt Isabel, wie man eine Knopfbatte­rie anlötet.
Fotos: Katrin Fischer Herbert Kuchenbaur vertritt auf der „Fit for Job“die Elektro Innung. Er zeigt Isabel, wie man eine Knopfbatte­rie anlötet.
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Sie haben ihren Weg bereits eingeschla­gen: Die Schüler der Berufsfach­schule für Er nährung und Versorgung versorgten die Besucher mit Snacks und Getränken. Landrat Leo Schrell (Mitte) und Hermann Kleinhans (links) bedankten sich bei den Lehrerin nen...

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