So klappt die Jobsuche
Messe Die „Fit for Job“ist ein Erfolgskonzept. Unternehmen lassen sich nicht zweimal bitten und bieten dort immer mehr Ausbildungswege an. Warum Schüler nicht nur einmal hingehen
Höchstädt Dass rund 6000 Menschen die Messe „Fit for Job“besucht haben, zeigt, dass es in der Region viele Jugendliche gibt, die wirklich Lust darauf haben, in die Arbeitswelt zu starten – schließlich können nicht alle von ihnen von ihren Eltern dazu überredet worden sein. Man kann es auf der Messe gut beobachten. Viele Schüler gehen vollbepackt mit Infomaterial selbstständig durch die Gänge, nehmen sich Zeit, um mit mehreren Ausbildern zu sprechen, und hören aufmerksam zu. Und das nicht nur einmal.
Miriam und Leonie aus Höchstädt zum Beispiel sind schon mehrmals auf der Berufsinformationsmesse gewesen. Im ersten Jahr haben sie sich grob über Ausbildungsmöglichkeiten informiert, im zweiten haben sie sich genauer umgesehen, und im dritten Jahr haben sie ihren Traumberuf gefunden. Miriam beginnt im September ihre Ausbildung zur Arzthelferin. Auch Landrat Leo Schrell weiß von dieser Vorgehensweise: „Viele gehen ein zweites oder ein drittes Mal, bis sie wissen, was der richtige Weg für sie ist. Es ist ein Prozess.“
Berufsberater, die die Messe mit Vorträgen in der Berufsschule begleiten, empfehlen Schülern, früh mit der Orientierung anzufangen. Denn die Möglichkeiten sind vielfältig. In den Gängen der Nordschwabenhalle murmelt ein Schüler, die Auswahl sei so groß, dass er fast schon verwirrt sei. Und sie wird nicht kleiner. In diesem Jahr haben 100 Arbeitgeber rund 150 Ausbildungswege angeboten. Für das Handwerk haben die Organisatoren wieder Platz geschaffen in der Messehalle „Das Handwerk“. Und auch darin drängen sich die Schüler um die Infostände, an denen gehämmert und gelötet wird.
Auch die Anzahl an dualen Studiengängen ist auf 60 gestiegen und wird vermutlich weiter zunehmen. Ein Anbieter ist die FOM, die Hochschule für Berufstätige. Sie bietet auch für Schüler Ausbildungswege an. Sie können dort Betriebswirtschaft, IT-Management und vieles mehr studieren. „Wir sind bei der Messe, um zu zeigen, dass man all das auch in der Region machen kann. Viele wissen das gar nicht“, sagt Geschäftsleiterin Cornelia Windisch. Die Studiengänge sind eine Kombination aus Arbeit in regionalen Betrieben und Unterricht in Augsburg. „Man muss dafür nicht nach Berlin gehen. Denn: Was, wenn es den jungen Leuten da so gut gefällt, dass sie nicht mehr in die Region zurück kommen?“Windisch ist begeistert vom Ansturm, der auf der Messe herrscht. Sie sei bereits auf anderen Berufsinformationsmessen gewesen. „Da war lange nicht so viel los.“
Auf der Messe informieren sich auch viele Asylbewerber aus der Region. Sie sind in Gruppen mit Betreuern unterwegs, sammeln Infomaterial ein und wollen sich später im Unterricht darüber austauschen. Luise Bruglachner berät viele von ihnen am Stand der Maler-Innung. „Wie es in der Schule abläuft, ist für viele ein großes Thema“, erzählt die Auszubildende. Auch ihnen merke man an, dass sie mit viel Interesse die „Fit for Job“besuchen.