Diese Lebenshaltung braucht Nachahmer
Zum Bericht über die 100 jährige Ger trud Sperlich aus Holzheim vom 10. Februar: Dieser Geburtstagsbericht über die sehr besondere Jubilarin erfreute mich bis ins Innerste. Da schaut mich eine hellwache, attraktive 100-Jährige bei der Frühstückslektüre der Heimatzeitung an. Die Mut machende Lebensgeschichte inmitten von so vielen überwiegend „schwerlastigen“Berichten ist eine Wohltat. Ich kann mir denken, dass Frau Sperlich so „jung“geblieben ist, weil sie sich als Artistin im Zirkus ihr Leben lang ständig wechselnden Anforderungen zu stellen hatte, weil sie dabei multikulturelle und internationale Kontakte pflegte, weil sie fortlaufend für neue Orte und Menschen offen bleiben musste, weil sie mit ihren Talenten und ihrem Humor bis ins hohe Alter verschwenderisch ist.
Vom Alter ließ sie sich jedenfalls nicht vorschreiben, wie sie sich in dieser Lebensphase zu verhalten hat. Im Gegenteil, sie lädt Freunde und Bekannte nicht zum beschaulichen Kaffeekränzchen ein, sondern da wird eine „Party geschmissen“. Ihre Worte beim Abschied begeistern mich ebenfalls. „Wir sehen uns zum 110. Geburtstag!“Viel zu oft hört man von jüngeren Menschen heutzutage nur Jammern und den Satz, „Ja, wenn ich noch lebe!“
Liebe Frau Sperlich, es ist wunderbar, dass ich Sie über die Zeitung ein wenig kennenlernen durfte. Ihre Lebenshaltung braucht viele Nachahmer. Ich jedenfalls bin schon mal einer. Inge Grein Feil,
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