Die Grippe ist auf dem Vormarsch
Gesundheit Im Landkreis wurden in dieser Saison bereits 50 Fälle gemeldet. Der Höhepunkt scheint noch nicht erreicht
Dillingen Die Grippe ist auch im Landkreis Dillingen auf dem Vormarsch. Nachdem im Krankenhaus in Heidenheim bereits vor zwei Wochen über einen teilweisen Aufnahmestopp nachgedacht werden musste, um die Erkrankten behandeln zu können, hat sich auch die Zahl der Fälle auf der bayerischen Seite der Grenze deutlich erhöht.
Nach Daten des Dillinger Gesundheitsamts sind in der aktuellen Influenzasaison 2016/2017 bereits 50 Grippefälle gemeldet worden. 33 Patienten mussten im Krankenhaus behandelt werden. Unter ihnen auch sechs Kinder, die unter zehn Jahre alt waren. Zwei ältere Patienten, die bereits Vorerkrankungen hatten, sind im Kreis Dillingen an den Folgen der Erkrankung gestorben. 13 neue Grippefälle wurden allein in der vergangenen Woche registriert. In der Woche davor waren es sieben. Zum Vergleich: in der gesamten Influenzasaison 2015/2016 wurde dem Gesundheitsamt gerade einmal ein Fall der echten Grippe gemeldet.
Und der Höhepunkt, sagt Dr. Uta-Maria Kastner vom Landratsamt, sei noch gar nicht erreicht. „Ich schätze, dass es schon noch vier Wochen so bleibt.“Was dem Virus hier auch in die Karten spiele, sei der Fasching. „Überall wo Menschen eng zusammen sind, bei Festen, öffentlichen Veranstaltungen in Schulen oder öffentlichen Verkehrsmitteln, kann das Virus sich gut ausbreiten“, sagt Dr. Uta-Maria Kastner, die es für eine Impfung noch nicht für zu spät hält. Schließlich baue sich ein Impfschutz innerhalb von zwei Wochen auf. Zwar hat sich das Virus in diesem Jahr genetisch etwas verändert, sodass der Impfstoff eine geringere Wirkung hat. Trotzdem könnten die Geimpften, wenn sie die Grippe tatsächlich erwischt, mit einem milderen Verlauf rechnen. Einige Patienten, bei denen die Grippe, die urplötzlich mit hohem Fieber, Kopfschmerzen und trockenem Husten beginnt, nicht mild verläuft, werden derzeit im Kreiskrankenhaus in Dillingen behandelt. Angesichts der angespannten Lage in anderen Häusern habe man sich in den Kreiskliniken zusammengesetzt und gemeinsam eine Art Notfallplan entwickelt. Um gerüstet zu sein, wenn die Grippewelle den Landkreis so ereilen sollte, wie sie etwa den Kreis Heidenheim getroffen hat, sagt Betriebsdirektorin Sonja Greschner. Dabei sei es darum gegangen, frühzeitig die Weichen zu stellen, Raum für mögliche Isolierungen zu schaffen und sicherzustellen, dass Schnelltests und die nötigen Medikamente vorhanden sind. Auch einige Operationen, die nicht dringend waren, habe man vorsichtshalber verschoben. Nachdem die Grippewelle im Kreis in dieser Woche aber doch noch nicht die befürchteten Ausmaße erreicht habe, habe man einige dieser Patienten doch wieder für die Operationen einbestellt.
Krankenhaus rüstet sich