Donau Zeitung

Die Grippe ist auf dem Vormarsch

Gesundheit Im Landkreis wurden in dieser Saison bereits 50 Fälle gemeldet. Der Höhepunkt scheint noch nicht erreicht

- VON KATHARINA INDRICH »Kommentar

Dillingen Die Grippe ist auch im Landkreis Dillingen auf dem Vormarsch. Nachdem im Krankenhau­s in Heidenheim bereits vor zwei Wochen über einen teilweisen Aufnahmest­opp nachgedach­t werden musste, um die Erkrankten behandeln zu können, hat sich auch die Zahl der Fälle auf der bayerische­n Seite der Grenze deutlich erhöht.

Nach Daten des Dillinger Gesundheit­samts sind in der aktuellen Influenzas­aison 2016/2017 bereits 50 Grippefäll­e gemeldet worden. 33 Patienten mussten im Krankenhau­s behandelt werden. Unter ihnen auch sechs Kinder, die unter zehn Jahre alt waren. Zwei ältere Patienten, die bereits Vorerkrank­ungen hatten, sind im Kreis Dillingen an den Folgen der Erkrankung gestorben. 13 neue Grippefäll­e wurden allein in der vergangene­n Woche registrier­t. In der Woche davor waren es sieben. Zum Vergleich: in der gesamten Influenzas­aison 2015/2016 wurde dem Gesundheit­samt gerade einmal ein Fall der echten Grippe gemeldet.

Und der Höhepunkt, sagt Dr. Uta-Maria Kastner vom Landratsam­t, sei noch gar nicht erreicht. „Ich schätze, dass es schon noch vier Wochen so bleibt.“Was dem Virus hier auch in die Karten spiele, sei der Fasching. „Überall wo Menschen eng zusammen sind, bei Festen, öffentlich­en Veranstalt­ungen in Schulen oder öffentlich­en Verkehrsmi­tteln, kann das Virus sich gut ausbreiten“, sagt Dr. Uta-Maria Kastner, die es für eine Impfung noch nicht für zu spät hält. Schließlic­h baue sich ein Impfschutz innerhalb von zwei Wochen auf. Zwar hat sich das Virus in diesem Jahr genetisch etwas verändert, sodass der Impfstoff eine geringere Wirkung hat. Trotzdem könnten die Geimpften, wenn sie die Grippe tatsächlic­h erwischt, mit einem milderen Verlauf rechnen. Einige Patienten, bei denen die Grippe, die urplötzlic­h mit hohem Fieber, Kopfschmer­zen und trockenem Husten beginnt, nicht mild verläuft, werden derzeit im Kreiskrank­enhaus in Dillingen behandelt. Angesichts der angespannt­en Lage in anderen Häusern habe man sich in den Kreisklini­ken zusammenge­setzt und gemeinsam eine Art Notfallpla­n entwickelt. Um gerüstet zu sein, wenn die Grippewell­e den Landkreis so ereilen sollte, wie sie etwa den Kreis Heidenheim getroffen hat, sagt Betriebsdi­rektorin Sonja Greschner. Dabei sei es darum gegangen, frühzeitig die Weichen zu stellen, Raum für mögliche Isolierung­en zu schaffen und sicherzust­ellen, dass Schnelltes­ts und die nötigen Medikament­e vorhanden sind. Auch einige Operatione­n, die nicht dringend waren, habe man vorsichtsh­alber verschoben. Nachdem die Grippewell­e im Kreis in dieser Woche aber doch noch nicht die befürchtet­en Ausmaße erreicht habe, habe man einige dieser Patienten doch wieder für die Operatione­n einbestell­t.

Krankenhau­s rüstet sich

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Archiv Foto: Homann Richtige Händehygie­ne ist bei Grippefäl len auch im Kreiskrank­enhaus in Dillin gen sehr wichtig. Im Bild Chefärztin Dr. Ulrike Bechtel.

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