Von Gruserich und Vampiren
Wer hat Angst vor Vampiren und ähnlichem Gesocks? Dem kann Maxwell nur Knoblauch empfehlen, seit Jahrhunderten, und danach in vielen TV-Produktionen, Mittel der Wahl als gebräuchliche Abschreckung gegen Untote und andere Schreckgespenster. Vielleicht nennen die Nordfranken ihn deshalb „Gruserich“. In weiten Teilen der Welt als Gewürz und Gemüse bekannt und verbreitet, sind die penetrant schmackhaften Zehen frisch eingelegt in Salzlake oder in Öl oder ganz frisch verwendet eine Bereicherung vor allem der südländisch-mediterranen Küche. Wer kennt nicht die italienischen Spaghetti aglio e olio, die spanischen Gambas al ajillo oder Tzatziki und Aioli. Knoblauch wirkt geschmacksverstärkend und die Verdauung fördernd, auch wenn ihm nachgesagt wird, dass er als Spätfolge mitunter für leere Nachbarsessel im Kino sorgen kann. Für derlei Engstirnigkeit hat der kulinarische Experimentator jedoch wenig Verständnis.
Viel diskutiert, ja gestritten wird darüber, wie die rechte Zubereitung ist: In der Pfanne ja nicht braun werden lassen. Zerdrücken oder schneiden, Presse oder Messer? Da scheiden sich die Küchengeister. In Österreich als „Vanille des armen Mannes“verrufen, ist der Knoblauch jedenfalls besser als sein Ruf. Als „Wunderknolle“lange gepriesen, wird seine gesundheitliche Bedeutung heute eher skeptisch betrachtet. Sicher ist, dass seine Kombination „Schärfe/Hitze“ihn so interessant macht. Das alles ist ja ein bisschen auch Geschmackssache. Maxwell kennt eine Dame der Dillinger Geschäftswelt, die isst Knoblauch eingelegt im Glas gleich 100-Gramm-weise. Und das seit 50 Jahren. Sie ist gertenschlank und kerngesund. Wer weiß um die Geheimnisse dieses Lauchs?
Fest steht: Lauch ist nicht gleich Lauch. Oft vermögen Schnittlauch und Lauchzwiebeln einen ähnlichen Effekt hervorzurufen, ohne die ganze „Stinkerei“.
Andererseits gibt es gottlob adäquate Mittel gegen die KnoblauchAusdünstungen: Petersilie und Ingwer. Aber da muss man die beiden erst mal mögen. In diesem Sinne: Guten Appetit! Oder um mit Filmhelden zu sprechen: Bis(s) zur bitteren Neige!