Donau Zeitung

In der Silvestern­acht ausgeraste­t

Vier Männer standen vor Gericht

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Lauingen Das Jahr 2015 war noch keine fünf Stunden alt, da hatten vier junge Männer in Lauingen schon Ärger mit der Polizei. Sie verbrachte­n den Jahreswech­sel in einer Gaststätte am Marktplatz. Und weil dort auch einige Asylbewerb­er waren, die etwas zu überschwän­glich gefeiert haben sollen, kam es zum Streit. Dann geriet plötzlich ein 27-Jähriger, der nur schlichten wollte, ins Visier der vier Männer aus Südeuropa. Einer von ihnen soll den 27-Jährigen festgehalt­en, die anderen mit Fäusten und Fußtritten

Sektflasch­e und Kiste an den Kopf geworfen

auf ihn eingeschla­gen haben. Daneben, so die Anklage der Staatsanwa­ltschaft, sollen sie mit einer leeren Sektflasch­e und einem Leergutkas­ten nach ihm geworfen und ihn damit auch am Kopf getroffen haben. Der Mann erlitt eine fünf Zentimeter lange Platzwunde am Kopf, außerdem schmerzhaf­te Prellungen und Abschürfun­gen, hatte über mehrere Tage Kopfschmer­zen und konnte nichts essen. Einer der Männer soll daneben einem Asylbewerb­er ins Gesicht geschlagen haben.

Unter anderem, weil die Tat schon mehr als zwei Jahre her ist und weil im Vorfeld des Prozesses die Anklagesch­riften nicht übersetzt worden waren, regten die Verteidige­r der vier Männer zum Prozessbeg­inn am Amtsgerich­t in Dillingen ein Rechtsgesp­räch an. Darin einigten sich die Verteidige­r, die Staatsanwa­ltschaft und das Gericht darauf, das Verfahren einzustell­en. Die Männer müssen dem Opfer insgesamt 2000 Euro Schmerzens­geld zahlen. Außerdem wurde eine Geldauflag­e von ebenfalls 2000 Euro zugunsten der Dillinger Wasserwach­t verhängt. (gau)

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