Donau Zeitung

Jedes Jahr eine Straße: Lauingen wird saniert

Stadtrat Kompromiss­e für die Ludwigstra­ße und das Schlossmüh­lenareal

- VON KATRIN FISCHER

Lauingen Bald hätte er Jubiläum gefeiert, der Antrag, der 1998 erstmals im Lauinger Stadtrat auftauchte. Bereits vor fast zwanzig Jahren wurde darin die Sanierung der Ludwigstra­ße gefordert. Seither hat sich der Zustand der Straße, die in die Johannesst­raße übergeht, natürlich nicht zum Besseren verändert. Ganz im Gegenteil. Inzwischen sind sich alle Stadtratsm­itglieder darin einig, dass eine Sanierung dringend notwendig ist.

Doch einfach ist dieses Vorhaben nach wie vor nicht. Eine Kompletter­neuerung der Straße würde Schätzunge­n der Verwaltung zufolge mehr als drei Millionen Euro Kosten. Weil die Stadt im Haushalt 2017, der zurzeit ausgearbei­tet wird, jedoch nur rund 800000 Euro für Straßensan­ierungen vorgesehen hat, muss ein Kompromiss her.

Die Lösung sieht in etwa so aus: Statt die Straßendec­ke und den Unterbau komplett auszutausc­hen, wird nur die oberste Feinschich­t der Straßen weggefräßt und erneuert. Der Kreisverke­hr, der derzeit ein Provisoriu­m darstellt und aus befestigte­n Kunststoff­blöcken besteht, soll ausgebaut und in die neue Straßendec­ke integriert werden. Die SPD und die CSU, die diesen Vorschlag ausgearbei­tet haben, stimmten natürlich zu.

Auch Alois Jäger (FDP/LB) sprach sich dafür aus, äußerte jedoch einen zusätzlich­en Wunsch. Weil er befürchtet, die Kosten für den Ausbau könnten schnell in die Höhe schießen, möchte er, dass der Stadtrat dieses Projekt ständig begleitet und die Kosten dafür im Auge behält. Noch wurde der Auftrag nicht offiziell vergeben, doch die Verwaltung rechnet damit, dass er einen großen Anteil der eingeplant­en 800000 Euro ausmachen wird.

Was diese Kompromiss­lösung für die Anlieger bedeutet, erläuterte Markus Zengerle (CSU). Weil es sich unter diesen Umständen um eine Maßnahme zum „Unterhalt“der Straße handelt, sind Anwohner nicht verpflicht­et, Beiträge zu zahlen. Dass die Friedhofsm­auer im Zuge der Bauarbeite­n ebenfalls erneuert wird, lag Gerhard Frieß (FW) am Herzen. Das sei selbstvers­tändlich, antwortete Lauingens Zweiter Bürgermeis­ter Bulling. Die Sanierung der Straße wurde also einstimmig in den Haushalt aufgenomme­n.

„Jedes Jahr eine Straße“, sagte Bulling. Dass Lauingen noch viel vor sich hat, zeigten auch die weiteren Tagesordnu­ngspunkte. Der Sanierungs­plan, der die ganze Altstadt betrifft, besteht bereits seit 1991 und soll daher noch einmal neu überarbeit­et werden. Darin aufgenomme­n ist nun auch das Gebiet rund um die Schlossmüh­le mit einer Fischzucht und einem Gastronomi­ebetrieb. Der Eigentümer, der das Areal vergangene­s Jahr gekauft hat, will das Gelände sanieren. Dass diese Maßnahme nun Teil der Altstadtsa­nierung ist, gibt dem Stadtrat die Möglichkei­t, lenkend mitzuwirke­n – und der Eigentümer kann so auf den einen oder anderen Zuschuss hoffen. Auch ein Kompromiss also.

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Archivfoto: Horst von Weitershau­sen Der provisoris­che Kreisverke­hr an der Ludwigstra­ße soll ausgebaut und in die neu sa nierte Straße integriert werden.

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