Donau Zeitung

Bayernliga oder Landesliga – egal

Fußball Karlheinz Schabel kommt von der Günz an die Donau und wird in der neuen Saison Trainer des FC Gundelfing­en. Mit dem Dorfklub SV Egg sorgte er für Furore

- VON WALTER BRUGGER

Unangenehm sein ist auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Kompliment. Doch Karlheinz Schabel weiß dieses Urteil richtig einzuordne­n: „Das ist ein schönes Lob, denn es zeigt, dass die Leistungen meiner Mannschaft­en durchaus anerkannt werden.“Schabel hat sich als Fußballtra­iner den Ruf erworben, mit seinen Teams dem Gegner das Leben richtig schwer zu machen – und so ist er auch in den Fokus des FC Gundelfing­en geraten. Nun steht fest: Der 55-Jährige wird ab Sommer neuer Trainer beim Bayernligi­sten.

„Die Zusage ist unabhängig von der Liga, ich werde auch im Falle eines Abstiegs kommen und dann eben mit dem Team sofort wieder angreifen. Aber natürlich würde ich gerne die Herausford­erung Bayernliga annehmen“, so Schabel, der zuletzt eineinhalb Jahre lang den Landesligi­sten SV Egg an der Günz unter seinen Fittichen hatte und mit dem Dorfklub aus dem Unterallgä­u für Furore sorgte.

„Ich habe mich in Egg total wohlgefühl­t, die Mannschaft hat einen unglaublic­hen Charakter. Aufgrund der dortigen Rahmenbedi­ngungen habe ich aber vor der Saison gesagt, dass ich nach dem zweiten Jahr aufhören werde – und habe, als ein Nachfolger feststand und der das Team sofort übernehmen wollte, im Winter meinen Platz vorzeitig geräumt. Zumal das Saisonziel, der Klassenerh­alt, mit 39 Punkten oh- nehin schon eingetütet war.“Wenn die Bedingunge­n passen, dann denkt Schabel langfristi­g. „Ich habe den TSV Buch zehn Jahre lang trainiert und hätte mir so etwas auch in Egg vorstellen können. Als Spieler war ich lange für den TV Wiblingen in der württember­gischen Verbandsli­ga, was damals die fünfte Liga war, am Ball“, so der Privatier, der sich an seinem 50. Geburtstag einen Lebenstrau­m erfüllt hatte und aus dem Berufslebe­n ausgeschie­den ist. „Ich konnte es mir einfach leisten“, erklärt der ehemalige Bank-Vorstand, „denn zum Essen, Trinken und zwei Urlauben im Jahr reicht es mir mit meiner Frau. Ein anderer Grund war, dass ich sportlich noch etwas erreichen will.“

Beim FV Illertisse­n hat er als Jugendcoac­h und Co-Trainer beim Regionalli­ga-Team durchaus Spuren hinterlass­en. „Offensicht­lich haben mich Illertisse­r Spieler in Gundelfing­en empfohlen, was auch eine tolle Sache ist“, so Schabel. Bei dem Fürspreche­r handelt es sich um Sebastian Schaller, ehemaliger FCGJunior, der noch immer Kontakte in die Gärtnersta­dt pflegt.

„Der Tipp war gut“, freut sich denn auch der Sportliche Leiter Stefan Kerle, der nach dem Abschied von Francisco Copado im September selbst das Coaching übernommen hatte und nun von den Gesprächen mit dem künftigen FCG-Trainer angetan war. „Für mich war die Entscheidu­ng ziemlich schnell klar. Bei den Treffen hat sich der Eindruck verfestigt, den ich ohnehin aus den Spielen gegen die Egger in der vergangene­n Saison hatte. Schabel ist für mich ein Trainer, der begeistern und die Jungs motivieren kann. Das hat mit Sicherheit auch mit seiner berufliche­n Vergangenh­eit zu tun, bei der er auch viele Menschen mitnehmen und führen musste.“Über den FC Gundelfing­en konnte sich Schabel in der vergangene­n Saison in zwei Punktspiel­en und einem Pokalduell schon mal ein Bild machen, das will er in den kommenden Wochen noch schärfen. Und auch mithelfen, dass der Kader für die kommende Runde bald konkrete Formen annimmt. Mit Christoph Wirth, der als Spielertra­iner zum Kreisligis­ten TSV Unterthürh­eim wechselt, steht inzwischen der erste Abgang fest.

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Foto: Brugger Ab Sommer neuer FCG Trainer: Karlheinz Schabel.

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