Polizist den Mittelfinger gezeigt
Beim Dillinger Nachtumzug kam es zu mehreren Vorfällen. Auch eine illegale Waffe war im Spiel
Dillingen Mit Einbruch der Dunkelheit verwandelt sich die Dillinger Innenstadt an diesem einen Freitag im Fasching seit vielen Jahren in ein buntes Spektakel. Und auch heuer waren wieder Zigtausende Zuschauer beim großen Nachtumzug dabei. Es wurde auf den Straßen getanzt, gesungen und gefeiert – und das weitgehend störungsfrei, wie die Polizei in ihrem Resümee mitteilt. Vom Roten Kreuz wurden circa 40 Versorgungen nach Alkoholmissbrauch, Stürzen und sonstigen Verletzungen durchgeführt. Mehrere Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Im Sanitätszelt wurden beispielsweise auch mehrere Jugendliche behandelt, nachdem ein unbekannter Täter nach dem Nachtumzug mit Pfefferspray herumgesprüht hat. Die Personen klagten alle über stark brennenden, Augen. Noch während des Nachtumzugs ging ein 19-Jähriger zu einem der eingesetzten Polizeibeamten und beleidigte diesen verbal. Nachdem der Beamte zunächst darauf nicht reagierte, zeigte ihm der junge Mann den ausgestreckten Mittelfinger und rannte davon. Er konnte nach kurzer Verfolgung eingeholt und vorläufig festgenommen werden. Der aggressive 19-Jährige verweigerte dann laut Polizeibericht die Angabe seiner Personalien und musste mit unmittelbarem Zwang gefesselt werden. Nachdem seine Personalien feststanden, wurde ihm ein Platzverweis erteilt. Er wird wegen Beleidigung eines Polizeibeamten angezeigt. Ein zunächst unbekannter Täter entwendete während des Treibens von einem an der Einmündung Kapuzinerstraße/Fischerberg abgestellten Dienstfahrzeug der Bereitschaftspolizei das hintere amtliche Kennzeichen. Ein Passant machte die Beamten auf den Diebstahl aufmerksam. Kurze Zeit später konnte ein 29-Jähriger mit dem gestohlenen Kennzeichen in der Hand von einem Zuschauer in der Kapuzinerstraße angesprochen, festgehalten und der Polizei übergeben werden. Der 29-Jährige war alkoholisiert (1,6 Promille). Er erklärte, dass er das Kennzeichen nur aus Spaß mitgenommen hätte. Gegen ihn wird Anzeige erstattet.
Ein 16-jähriger Asylbewerber (0,8 Promille) sollte im Rahmen einer Jugendschutzkontrolle überprüft werden. Dabei rannte er plötzlich davon, konnte jedoch kurz darauf angehalten werden. Er konnte sich nicht ausweisen und gab falsche Personalien an. Einige Zeit später wurde er identifiziert und konnte seinem Vater übergeben werden. Ein 22-jähriger Asylbewerber, der laut Polizei stark betrunken war, versuchte am Straßenrand stehende Mädchen zu küssen und zu umarmen. Er wurde in Polizeigewahrsam genommen. Ein Alkotest war bei ihm nicht möglich. Gegen den jungen Mann wird Anzeige erstattet.
Ein 19-Jähriger führte in deutlich angetrunkenem Zustand während des Nachtumzugs eine Softair-Waffe in Form einer Luftpistole mit sich. Bei der Einlasskontrolle zum Veranstaltungsgelände konnte die Waffe bei ihm sichergestellt werden. Ein betrunkener 28-Jähriger (1,9 Promille) musste schon vor Beginn des Umzuges in Polizeigewahrsam genommen werden, weil er am Kasernplatz mehrere für den Nachtumzug aufgestellte Absperrzäune umwarf. Als er zur Dienststelle verbracht wurde, wehrte er sich und beleidigte die Beamten. Ein Polizist verletzte sich dabei leicht. (sb)