Donau Zeitung

Was sollen diese Latten im Boden?

Zwischen Kicklingen und Binswangen gibt es Markierung­en neben der Straße, über die sich nicht nur Autofahrer wundern

- VON BERTHOLD VEH

Kicklingen/Binswangen Viele Autofahrer wundern sich in diesen Tagen, wenn sie auf der Staatsstra­ße zwischen Kicklingen und Binswangen unterwegs sind. In der Böschung sind auf beiden Seiten neben der Fahrbahn auf einer Länge von etwa 100 Metern Holzlatten angebracht. Einige Leser unserer Zeitung vermuteten, dass dort eine Fläche für eine Verbreiter­ung der Fahrbahn ausgesteck­t worden sei. Dem ist aber nicht so. Der Leiter der Straßenmei­sterei Dillingen, Klaus Huggenberg­er, sagt: „Wir haben dort keine Straße ausgesteck­t.“Das Staatliche Bauamt werde die Latten wieder entfernen, denn sie störten die Mitarbeite­r bei den Mäharbeite­n entlang der Straße. „Ich habe mich selbst darüber gewundert“, sagte Huggenberg­er auf Anfrage. So etwas habe er noch nie gesehen.

Es handelt sich nämlich nicht nur um blanke Holzlatten. An der Spitze ist gelber Hartschaum angebracht. Huggenberg­er glaubt, dass die Latten von Jägern angebracht worden sein könnten. Und er liegt mit seiner Vermutung richtig. Der Vorsitzend­e der Kreisjäger­vereinigun­g, Helmut Jaumann, erklärt, dass es sich um einen Wild-Duftzaun handelt, der von Jägern des Kicklinger Reviers angebracht worden sei. „Der Zaun strahlt einen Geruch aus, der Rehe davon abhalten soll, die Straße zu überqueren.“Als Duft werde beispielsw­eise Menschensc­hweiß verwendet. Jaumann hat allerdings selbst Bedenken, dass der Duft bei Reh, Wildschwei­n und Co. lange wirkt. „Die Tiere gewöhnen sich daran“, er- der Chef der Kreisjäger­vereinigun­g. Anfangs reagiere auch Schwarzwil­d darauf, die Wirkung lasse aber nach. Allerdings könne man ja auch den Duftstoff ändern. Jaumann hält es für wichtig, dass Jäger und die Behörden etwas gegen Wildunfäll­e unternehme­n, denn bei Zusammenst­ößen würden oft auch Menschen verletzt.

Im Landkreis Dillingen wurden auf einer Länge von 110 Kilometern an Straßen blaue Reflektore­n angebracht. Sie sollen Wildtiere davon abhalten, die Fahrbahn zu überqueren. Die Jäger haben jüngst die Reläutert flektoren an der neuen Bundesstra­ße 16 mitfinanzi­ert, sagt Jaumann. Blau ist für das Wild eine Schreckfar­be. Die Reflektore­n müssten aber richtig angebracht sein, erklärt der Vorsitzend­e der Kreisjäger­vereinigun­g. Dies sei an der neuen B16 aber nicht immer der Fall gewesen.

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Fotos: Berthold Veh Diese Latten wurden an der Straße zwischen Kicklingen und Binswangen nicht für eine Fahrbahnve­rbreiterun­g in den Boden ge steckt. Es handelt sich um einen Wild Duftzaun, der Rehe vom Queren der Straße abhalten soll.
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