Donau Zeitung

„Der Raum riecht nach Tod“

Freund der Kreissägen-Mörderin sagt im Prozess aus

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München Im Münchner Prozess um einen grausamen Mord mit einer Kreissäge hat der neue Lebensgefä­hrte der Angeklagte­n den Fund der Leiche geschilder­t. „Der Raum riecht nach Tod“sei sein erster Gedanke gewesen, als er den Dachboden in Abwesenhei­t seiner Freundin betreten habe. Kurz darauf habe er die Leiche seines Vorgängers auf dem Bett entdeckt, sagte er vor dem Landgerich­t München.

Die Polizei habe er nicht gerufen, „weil ich nicht im Besitz aller Fakten war“. Er habe gedacht: „Scheiße, jetzt wartest du mal ab und hörst dir an, was die Frau dir zu erzählen hat.“Zur Erklärung, warum er zuerst mit ihr sprechen wollte, antwortete er dem Vorsitzend­en Richter: „Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich da eine Frau hatte, in die ich mehr als verschosse­n war.“Und:

Die Leiche seines Vorgängers lag auf dem Dachboden

„Von meiner Verliebthe­it abgesehen, war mir klar: Ich muss hier bleiben und ihr helfen.“Der Mann sitzt selbst im Gefängnis, weil er nach Überzeugun­g des Gerichts Monate nach der Tat bei der Beseitigun­g der Leiche geholfen hatte und deshalb wegen Strafverei­telung verurteilt wurde. Gegen das Urteil hat der Mann Rechtsmitt­el eingelegt. Die Berufungsv­erhandlung sollte am Mittwoch, nur einen Tag nach seiner Aussage im Prozess gegen seine Verlobte, beginnen. Entsetzt sei er von dem Leichenfun­d nicht gewesen. „Ich war schockiert, aber nicht sonderlich erstaunt.“

Seine Freundin habe schließlic­h große Angst vor ihrem früheren Lebensgefä­hrten gehabt, der sei ein „Arschloch“gewesen und habe sie „behandelt wie ein Stück Scheiße“. Die heute 32 Jahre alte PädagogikS­tudentin hat gestanden, ihren damaligen Lebensgefä­hrten beim Sexspiel mit einer Handkreiss­äge getötet zu haben. Er war jahrelang verschwund­en, seine Leiche wurde erst Anfang 2016 gefunden. (dpa)

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