Donau Zeitung

Polaczek soll für Schwung sorgen

Play offs Der 36-Jährige weist zwar keine beeindruck­enden Statistike­n auf, trotzdem ist er einer der wichtigste­n Panther-Akteure. Gegen Nürnberg braucht Augsburg Spieler wie ihn besonders

- VON MILAN SAKO (Best of 7)

Augsburg Glaubt man den Worten von Mike Stewart, dann ist Aleksander Polaczek ein medizinisc­hes Wunder. „Er hat einen Körper wie ein 30-Jähriger und spielt wie ein 25-Jähriger“, lobt der Trainer der Augsburger Panther seinen Außenstürm­er. Der im polnischen Oppeln geborene und in Augsburg aufgewachs­ene Polaczek beging jedoch bereits seinen 36. Geburtstag. Vier Saisontore und fünf Vorlagen in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga sind eine eher mittelmäßi­ge Bilanz. Zumal der Außen meist in der vierten Reihe der Panther aufläuft. Und doch ist Polaczek eine zentrale Figur im Augsburger Eishockey-Spiel.

Denn eine funktionie­rende Mannschaft zeichnen nicht nur elegante Torjäger, Kreisel drehende Spielmache­r und schussstar­ke Verteidige­r aus. Es braucht auch Rollenspie­ler wie Polaczek. Deshalb sagt der Trainer über den Außen: „Aleksander ist einer der wichtigste­n Profis in meinem Kader.“

Im heute startenden Viertelfin­ale gegen die Nürnberg Ice Tigers wird der Nummer 16 wieder die Aufgabe zukommen, das Powerplay des Gegners zu zerstören. Der laufstarke Polaczek ist in der Liga als Unterzahl-Spezialist bekannt. Und als hart checkender Stürmer. Ein Spieler, den man lieber in der eigenen Mannschaft sieht als beim Gegner, sagen die Eishockey-Profis dann gerne. Polaczek wirft seinen 1,78 Meter kleinen Körper mit großer Leidenscha­ft in den Gegner. Diese Qualitäten schätzt jeder Trainer.

Erst im Herbst seiner Karriere konnte sich deshalb Augsburg die Dienste des Angreifers leisten. Davor stürmte er bereits für die finanzstar­ken DEL-Klubs Ingolstadt, Nürnberg, Frankfurt, Hamburg und Wolfsburg. Wenn es jetzt in die Best-of-Seven-Serie gegen Nürnberg geht, ist auch die große Playoff-Praxis des Angreifers gefragt. Denn 78 seiner bisher 782 DELEinsätz­e bestritt er in der K.-o.Runde. Aleksander Polaczek besitzt die größte Erfahrung im Panthertea­m, wenn es um Weiterkomm­en oder Saisonende geht.

Er hat schon fast alles erlebt. Mit Wolfsburg sprang der Stürmer erst am letzten Hauptrunde­n-Spieltag vom elften Rang in die Play-offs und danach reichte der Schwung bis ins Halbfinale. Aber es geht auch anders. „Wir sind 2008 als Vorrundene­rster ins Viertelfin­ale eingezogen und dann mit 1:4 gegen Düssel- dorf ausgeschie­den“, erzählt Polaczek.

Ab heute geht es mit Augsburg gegen Nürnberg. „Das wird ein Kampf der Spielsyste­me. Wir setzen eher auf Forecking, Nürnberg wartet eher ab.“Auch die Zusammenst­ellung der Kader ist unterschie­dlich. „Nürnberg ist eine ganz andere Mannschaft. Wir sind schneller und wendiger. Sie setzen auf Größe.“Letztendli­ch lässt sich das Play-offDuell zwischen Augsburg und Nürnberg auf die Formel verkürzen: Geschwindi­gkeit gegen Masse. Und für die Härte im Spiel wird ab jetzt gewiss nicht nur der Giftzwerg mit der Nummer 16 sorgen. DEL VIERTELFIN­ALE

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Foto: Siegfried Kerpf Aleksander Polaczek, wie ihn die Panther Fans am liebsten sehen: beim Torjubel für Augsburg.

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