Freie Wahl für Frauen
Der Weltfrauentag am 8. März steht für den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung. Als er vor rund 100 Jahren ausgerufen wurde, setzten sich die Feministinnen dafür ein, wählen zu dürfen. Sie wollten gleichberechtigt behandelt und bezahlt werden.
Wählen dürfen Frauen in Europa mittlerweile, in Finnland schon seit 1906, in Deutschland und Österreich seit 1918, seit 1944 auch in Frankreich und erst seit 1971 in der Schweiz. In der Arbeitswelt hat sich vieles verbessert, ganz ebenbürtig behandelt und bezahlt werden Frauen und Männer noch nicht. Beziehungsweise es kristallisieren sich heute typische Männer- und Frauenberufe heraus, eingeteilt nach gut und schlecht bezahlt.
Um Bezahlung geht es in der Vereinswelt weniger. Doch gibt es auch hier welche mit überwiegend weiblicher Beteiligung (KneippVerein) und solche, in denen Männer das Sagen haben, wie die Freiwilligen Feuerwehren. Überwiegend zumindest. Denn im Landkreis Dillingen sind die Floriansjüngerinnen auf dem Vormarsch.
Auf Anhieb erinnert sich Anna Kerber an ihren Eintritt bei der Feuerwehr Wertingen, nennt den Tag im Mai 1998 ein „prägendes Ereignis“in ihrem Leben. Mit 14 Jahren wollte sie eine „Männerdomäne durchbrechen“, ihre eigene Leistung zeigen und akzeptiert werden. Das scheint ihr gelungen zu sein. Denn heute, 19 Jahre später, agiert sie als aktive Feuerwehrfrau und Vorsitzende des Vereins. Sie freut sich rückblickend darüber, wie herzlich „die Männer“sie aufgenommen haben und wie ausgleichend ein gemischtes Team im Einsatz gemeinsam agieren kann.
Ob die Frauen jemals Feuerwehren, Notdienste und die wirtschaftlichen Führungsebenen dominieren müssen, sei dahingestellt. Um was es beim Weltfrauentag nach wie vor geht, ist Freiheit. Die Freiheit, dass Frauen wie Männer gleichberechtigt Türen offen stehen. Dass alle die gleiche freie Wahl haben. Ganz egal, ob es darum geht, Kommandantin oder Vorsitzende einer Feuerwehr zu werden, oder darum, was „frau“anzieht.
„Es geht um Befreiung und Gleichberechtigung“, betonte Schauspielerin und Feministin Emma Watson am Wochenende. Sie war angegriffen worden, weil sie sich auf Bildern für ein LifestyleMagazin ziemlich frei gezeigt hatte.
Jawohl! Egal ob Feuerwehruniform oder Minirock, Jobs oder Positionen – freie Wahl für Frauen!