Blindheim hat ein Brücken Problem
Gemeinderat Es gibt Handlungsbedarf in der Kommune. Was das kostet
Blindheim Die Fahrbahnen sind teilweise undicht, sodass Wasser in das Konstrukt eindringt. An manchen Stellen ist sogar schon der Beton geplatzt. Einige Brücken im Gemeindegebiet Blindheim müssen dringend saniert werden – zumindest sollten die Maßnahmen „nicht auf die lange Bank geschoben werden“, wie Bürgermeister Jürgen Frank gestern mitteilte. Bei der Gemeinderatssitzung am Montag wurden die entsprechenden Ergebnisse einer Brückenuntersuchung vorgestellt. Und die waren alarmierend. Frank: „Wir haben definitiv Handlungsbedarf. Es ist jetzt nicht so, dass keiner mehr drüber fahren kann, aber in den nächsten drei Jahren wollen wir das abarbeiten.“
Speziell die Brücke über der Bahn und die Donaubrücke stehen auf der Agenda ganz oben. Je 110000 Euro Reparaturen sind allein für diese beiden Konstruktionen veranschlagt. Insgesamt, so Frank, rechnet die Gemeinde mit 310000 Euro. Dabei fällt die Bahnbrücke am meisten ins Gewicht. Denn bevor dort tatsächlich agiert werden kann, muss eine noch genauere Voruntersuchung gemacht werden – 20000 Euro. „Das ist ein Riesenaufwand. Man muss die Gleise sperren“, erklärt Jürgen Frank. Zum Vergleich: Die Untersuchung für alle acht Brücken hat 4800 Euro gekostet. Der Gemeinderat hat nun entschieden, dass vorrangig die Donau- und die Bahnbrücke, dann die restlichen Brücken – ohne die Glöttbrücke. Die wurde laut Bürgermeister Frank erst gar nicht untersucht. „Da braucht man ja niemanden hinführen“, sagt er. Seit Jahren ist sie in einem schlechten Zustand, die Tonnage ist begrenzt. Das Problem: Eine Sanierung kostet rund 100000 Euro, die Anlieger würden belangt werden. „Und das will dann wegen vier Hektar Wiese auch keiner. Ich weiß noch nicht, ob wir da eine Lösung finden“, so Frank.
Eine Lösung gab es dagegen beim Thema Bebauungsplan „Am Brechetweg“in Blindheim. Der umstrittene Feldweg, den sich ein Landwirt als Zufahrt für sein Grundstück weiter wünscht, bleibt bestehen. So hat es das Gremium entschieden. „Wir beziehen den Feldweg nicht in den Bebauungsplan ein. Ich denke, so machen wir es allen recht.“
Das war auch der Anspruch bei der Entscheidung, ob das Partnerschaftskomitee mehr Zuschuss von der Gemeinde erhält. Bisher wurde das Komitee mit 50 Cent pro Einwohner pro Jahr unterstützt. „Aber es hat nie richtig gereicht. Der Effekt war dann der, dass die Gemeinde die zusätzlichen Kosten trotzdem übernommen hat“, erklärt es der Rathauschef. Deshalb und um auch transparenter zu sein, hat der Gemeinderat bei seiner Sitzung entschieden, dass das Komitee künftig einen Euro pro Einwohner pro Jahr erhält. „Die Gemeinde springt dann nur in Ausnahmefällen ein.“
20 000 Euro nur für eine Voruntersuchung