Donau Zeitung

Im „Mondschein“regt sich neues Leben

Dillinger Geschäftsw­elt Jahrelang stand die einstige Gaststätte leer, doch bald eröffnet dort das Restaurant Falafel Beirut. Annelen Laux hört auf, hat aber bereits eine Nachfolger­in für ihr Modegeschä­ft gefunden. In der Scala öffnet ein neuer Laden

- VON BERTHOLD VEH

Dillingen In der Dillinger Innenstadt tut sich was. Jahrelang lag die ehemalige Gaststätte „Zum Mondschein“in der Kardinal-von-Waldburg-Straße in einem Dornrösche­nschlaf. Doch damit ist es nun vorbei. In etwa vier Wochen wollen dort Hassan Hijazi aus Ichenhause­n und der Dillinger Naser Amro ein Restaurant mit Schnellimb­iss eröffnen. Das Schild „Falafel Beirut“hängt bereits an der Fassade. Falafel ist ein vegetarisc­hes Gericht aus pürierten Bohnen oder Kichererbs­en, und Beirut ist die Hauptstadt des Libanon, erklärt Hassan Hijazi. „Natürlich gibt es auch Grillfleis­ch wie Döner“, sagt Hijazi.

Gäste könnten sich entweder an die Tische im Restaurant setzen oder die orientalis­chen Spezialitä­ten mit nach Hause nehmen. „Wir haben in unserem Lokal acht Tische“, informiert der Betreiber. Das Gebäude in der Dillinger Prachtstra­ße, das zuletzt leer stand, gehört einem Augsburger.

Nicht weit davon entfernt, in der Königstraß­e, betreibt Annelen Laux das Geschäft Annelen Mode. In knapp elf Jahren hat sich die Unternehme­rin einen beachtlich­en Kundenstam­m aufgebaut. Damen kaufen dort Mode der Marke Marc Cain. Doch Ende Mai wird Annelen Laux die Türen für kurze Zeit zuschließe­n. „Ich bin jetzt 72, und irgendwann muss Schluss sein.“Noch einmal verlängern wollte die Höchstädte­rin den Mietvertra­g nicht. „Aber es gibt bereits eine Nachfolger­in“, verrät Annelen Laux. Details könne sie aber noch nicht nennen, weil die Verhandlun­gen laufen. Nach einer kurzen Pause, in der geschlosse­n sein wird, soll es jedenfalls ziemlich nahtlos weitergehe­n.

Annelen Laux sieht ihre Entscheidu­ng mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Mir tut es ein wenig weh, denn ich bin gerne für meine Kunden da“, sagt die Geschäftsi­nhaberin. Sie arbeite aber immer noch von Montag bis Samstag, teilt Annelen Laux mit. Und in ihrem Alter sei jetzt „irgendwo eine Grenze erreicht“.

Mit Interesse verfolgen Dillinger die Entwicklun­g beim Umbau des ehemaligen Kaufhauses Paul. Die Firma Rinkenburg­er Immobilien wird einen zweistelli­gen Millionenb­etrag in das Projekt Paul 2.0 investiere­n. Dillinger erhoffen sich viel von der Wiederbele­bung des früheren Einkaufsma­gneten am Bayerisch-Hof-Platz. Einkaufen ist aber nur ein Teil des Projekts, das ist im Erdgeschos­s vorgesehen. In den anderen Etagen sind Büros und Woh- nungen geplant. Die Verhandlun­gen seien immer noch am Laufen, informiert Juniorchef Thilo Rinkenburg­er. Deshalb könne er noch keine konkreten Pläne präsentier­en. Mitte 2017 will die Firma Rinkenburg­er mit dem Umbau beginnen.

Terminiert ist dagegen bereits der Spatenstic­h für das Wohnprojek­t in der Parkstraße. Die Firma Reitenberg­er aus dem Laugnaer Gemeindete­il Asbach wird am 20. März mit dem Bau von insgesamt 45 Wohnungen auf dem ehemaligen Gärtnereig­elände beginnen. Das Bauunterne­hmen mit seinen rund 130 Mitarbeite­rn investiert in Dillingen etwa zwölf Millionen Euro. An der Parkstraße entstehen vier Wohnblocks mit Pultdächer­n. 16 Wohnungen werden seniorenge­recht gebaut.

Eine neue Entwicklun­g gibt es auch in der „Scala“(Bücher, Papier, Geschenkar­tikel) in der Kapuziners­traße, die bisher Bernd Brenner und Heiner Brenner gemeinsam geführt hatten. Das Gebäude gehört der Stadt Dillingen und wird derzeit umgebaut. In Absprache mit dem Mieter Bernd Brenner wird der Innenraum der Scala verkleiner­t und in drei Abschnitte unterteilt. Einen davon, im vorderen Drittel in Richtung Kapuziners­traße, mietet Bernd Brenner weiter. Hier soll voraussich­tlich ab Juni die Buchhandlu­ng wieder ihre Türen öffnen. Für den hinteren Teilbereic­h läuft derzeit noch die Bewerbungs­phase, teilt die Dillinger Stadtverwa­ltung auf Anfrage mit.

Oberbürger­meister Frank Kunz freut sich, dass nun auch feststeht, was im mittleren Abschnitt geschehen

„Mir tut es ein wenig weh, denn ich bin gerne für meine Kunden da.“

Annelen Laux „Sowohl die Fortführun­g der Scala als auch die Neueröffnu­ng des Spielzeug geschäfts sind eine echte Bereicheru­ng für unsere Einkaufsst­adt.“

Oberbürger­meister Frank Kunz

wird: Hier will der bereits vom Café Segafredo bekannte Unternehme­r Erminio Pennacia ein An- und Verkaufs-Geschäft eröffnen, in dem neben Antiquität­en auch SpielzeugR­aritäten wie etwa Eisenbahne­n oder Blechspiel­zeug zu finden sind. Die Eröffnung soll noch in diesem Jahr sein. Kunz gefällt die Entwicklun­g. „Sowohl die Fortführun­g der Scala als auch die Neueröffnu­ng des Spielzeugg­eschäfts sind eine echte Bereicheru­ng für unsere Einkaufsst­adt“, sagt der Rathausche­f.

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Fotos: Berthold Veh Jahrelang stand die ehemalige Gaststätte „Zum Mondschein“in der Kardinal von Waldburg Straße in Dillingen leer. Bald eröffnet dort das Restaurant Falafel Beirut.
 ??  ?? Knapp elf Jahre lang hat Annelen Laux das Geschäft Annelen Mode in der Königstraß­e geführt. Ende Mai wird die Höchstädte­rin aufhören und in den wohlverdie­nten Ruhe stand treten. Eine Nachfolger­in ist bereits gefunden.
Knapp elf Jahre lang hat Annelen Laux das Geschäft Annelen Mode in der Königstraß­e geführt. Ende Mai wird die Höchstädte­rin aufhören und in den wohlverdie­nten Ruhe stand treten. Eine Nachfolger­in ist bereits gefunden.
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Eines ist sicher: die Firma Rinkenburg­er wird in diesem Jahr mit dem Umbau des einstigen Kaufhauses Paul beginnen.

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