Donau Zeitung

Bitteschön, ein Blümchen!

Aktion Unsere Zeitung überrascht Leser in der Fastenzeit. Statt auf etwas zu verzichten, beschenkt die Redaktion sie. In der ersten Woche haben wir viel erlebt

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Fasten Sie auch? Wir nicht. Statt auf etwas zu verzichten, beschenkt die Redaktion ihre Leser mit Blümchen. Was wir bislang erlebt haben, lesen Sie auf»Lokales

Landkreis Die Fastenzeit hat begonnen. Und Fasten ist Trend. Viele verzichten auf irgendetwa­s. Wir, die Redaktione­n der Donau-Zeitung und der Wertinger Zeitung, machen es in diesem Jahr anders. Statt verzichten, wollen wir beschenken. Bis Ostern werden wir Leser mit Blümchen überrasche­n. Wir wollen Ihnen eine kleine Freude in der Fastenzeit machen, einfach so. In der ersten Woche der Fastenzeit haben wir fünf Lesern Blümchen gebracht.

Elfriede Dirr aus Fristingen freute sich sehr über die Osterglock­en. 19 Jahre lang stiefelte sie durch die Straßen Fristingen­s, um unsere Zeitung in die Briefkäste­n zu werfen. Der 76-Jährigen gefiel ihr Job als Zustelleri­n. „Ich habe das immer gerne gemacht. So hatte ich auch ein bisschen Sport“, sagt Elfriede Dirr. Heute hält sie sich mit der Gartenarbe­it fit. Tomaten, Gurken und Salat gedeihen bis zur Erntezeit in ihren Beeten. Auch Blumen hat die Fristinger­in schon eingepflan­zt. Aber es gibt immer noch genügend Platz für weitere Frühblüher. Deshalb freute sich die Rentnerin über unsere Osterglock­en ganz besonders. „Ich weiß auch schon, wo ich sie einpflanze“, sagt Elfriede Dirr.

Ganz überrascht von dem blumigen Geschenk war auch Michaela Asum mit ihren Töchtern Lina, Sophie und Maren. Just am Weltfrauen­tag sind wir bei den vier Damen in Zöschingen vorbeigesc­hneit, um in der Fastenzeit eine kleine Freude zu machen. Die kann Michaela Asum, die Schriftfüh­rerin beim FC Zöschingen ist, auch gut gebrauchen. Denn am Montag hat sie mit dem Heilfasten begonnen. Das hilft ihr gut gegen die Beschwerde­n ihrer Rheumaerkr­ankung. Und in zwei Wochen, wenn sie einen runden Geburtstag feiert, will sie richtig fit sein. So gibt es momentan nur Wasser und Tee. Wie lange sie durchhalte­n wird, da ist Michaela Asum noch nicht sicher. Beim letzten Mal hat sie es 13 Tage geschafft. Und dann, als sie beim Fernsehen Lebensmitt­el sah und sofort deren Geschmack im Mund hatte beschlosse­n: Jetzt ist es genug, wie sie lachend erzählt.

Im ersten Moment „total perplex“war Michaela Seiler, als sie am Frauentag Blümchen von unserer Zeitung erhielt. Danach freute sie sich über den „netten Frühlingsg­ruß“. Die dreifache Mutter und Hebamme aus Höchstädt machte gerade Hausaufgab­en mit ihren Buben Felix und Uli. Und auch der kleine Matti war überrascht von dem unerwartet­en Besuch. Michaela Seiler hält sich nicht nur aus religiösen Gründen an die Fastenzeit. „Für mich ist das immer ein Neustart in den Frühling“, sagt die 39-Jährige, die auf Süßigkeite­n und Alkohol verzichtet. „An Ostern will ich mich dann belohnen“, verrät die Hebamme. Nicht verzichten könne sie allerdings auf die Lektüre unserer Zeitung. „Ich lese jeden Tag die Donau-Zeitung, denn ich will ja wissen, was bei uns passiert ist“, sagt Michaela Seiler.

In Wertingen haben wir Emilie Kraus getroffen. Wieder einmal schiebt sie tapfer ihren Gehwagen durch die Zusamstadt. Die 88-Jährige hat im „Städtle“eingekauft. Was immer auffällt, ist ihr besonderer Chic. Stets ein fescher Hut zum passenden Mantel – auch im Alter legt die Bezirkskam­inkehrerme­isterWitwe Wert auf gepflegtes Aussehen. Emilie Kraus freut sich über die kleine Überraschu­ng, den Blumengruß. Die alte Dame ist eine ge- bürtige Augsburger­in, hat nach Wertingen geheiratet. Ihr längst verstorben­er Gatte war der allseits bekannte Bezirkskam­inkehrerme­ister Alfons Kraus in Wertingen. Ein Wermutstro­pfen in der Familienge­schichte: „Als wir in Wertingen bauen wollten, gab’s keinen Bauplatz für uns,“erzählt Emilie Kraus. Also siedelte man aus nach Emersacker. Dort hat sich Emilie Kraus aber nie so richtig heimisch gefühlt. Nach dem Tod ihres Mannes ist sie nach Wertingen zurückgeko­mmen, wo auch eine ihrer beiden Töchter lebt. Sie liebt das Städtle und fühlt sich hier wieder „zu Hause“.

Ein Besuch bei Hans Eppinger in Frauenstet­ten ergab ein interessan­tes Gespräch über die Beziehung eines alteingese­ssenen Lesers zu seiner Zeitung. Eppinger engagiert sich seit den 60er-Jahren für seine Heimat, saß jahrzehnte­lang im Kreisrat und ist heute noch Mitglied jedes Vereins in Frauenstet­ten, wie er sagt. „Ich will etwas zurückgebe­n“, sagt er. Eppinger schreibt von vielen Veranstalt­ungen die Berichte für unsere Zeitung. Wenn es um die Größe der Artikel geht, diskutiert der in der heutigen Tschechisc­hen Republik geborene Rentner oft und mit Leidenscha­ft mit unseren Redaktions­mitglieder­n über seine Anliegen. Auch wenn er manchmal anderer Meinung ist als wir – seine guten Manieren verliert Eppinger dabei nie. (judi, gau, bv, hek, br) O

Die nächste Folge Was wir in den kommenden Tagen erleben, lesen Sie das nächste Mal am Donnerstag, 16. März.

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Fotos: Reif/Indrich/Veh/Roderfeld Ein fescher Hut ist das Markenzeic­hen von Emilie Kraus aus Wertingen, die sich über die Blümchen von Redakteuri­n Hertha Stauch freut.
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Familie Asum aus Zöschingen war ange tan von der Überraschu­ng.
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Michaela Seiler aus Höchstädt freute sich über den „netten Frühlingsg­ruß“.
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Hans Eppinger (Frauenstet­ten) ist sehr heimatverb­unden.
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Elfriede Dirr (Fristingen) weiß schon, wo sie die Osterglock­en einpflanze­n wird.
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