Donau Zeitung

Herunterge­kommenes Flüchtling­sheim schließt

-

kürzlich sagte er in einem Interview, er schließe nicht aus, dass er mal jemandem „hinten auf den Kopf oder aufs Gesicht eine Ohrfeige gegeben“habe. Geprügelt habe er nicht.

Dass er im Kloster Altomünste­r als Referent auftrat, dazu kam es nicht mehr. Dass der Kapitelsaa­l, der Versammlun­gsraum der Nonnen, als Seminarrau­m genutzt werden sollte, erschütter­t Schwester Gabriele Konrad immer noch. „Das wäre eine sinnentlee­rte Nutzung gewesen, ein tiefes Eingreifen“, sagt sie. Ein Vertrag mit dem „BurnoutCen­trum“wurde gekündigt. Eine zugehörige Internetse­ite ist „derzeit geschlosse­n“. Man sieht das Symbol eines Bauarbeite­rs. Auch das Kloster wird in den kommenden Jahren zur Baustelle. Denkbar, dass aus ihm einmal ein Exerzitien­haus wird.

Noch leben hier zwei Menschen. Eine „selbst ernannte Postulanti­n“, wie sie Konrad nennt, und der frühere Stellvertr­eter Fehlners. Eine Postulanti­n ist eine Anwärterin auf die Mitgliedsc­haft in einem Orden – einen, den es nicht mehr gibt. Sie sollen bald das Kloster verlassen. Sie war mit mehr als 30 Jahren Nutzung eine von Bayerns ältesten Flüchtling­sunterkünf­ten, aber auch eine der herunterge­kommensten: In Augsburg hat das Heim in der Calmbergst­raße, in dem früher 150 Menschen lebten, geschlosse­n. Teils war dort Schimmel in den Zimmern. Die Bewohner wurden auf andere Einrichtun­gen umverteilt. (skro)

Newspapers in German

Newspapers from Germany