Allah Rufe: Polizei erstattet Anzeige
38-Jähriger ist wieder im Krankenhaus
Dillingen Der 38-Jährige, der am Sonntagvormittag den Gottesdienst in der Dillinger Studienkirche mit Allah-Rufen gestört hat, ist wieder im Bezirkskrankenhaus Günzburg. Das teilte der Sprecher der Polizeiinspektion Dillingen, Manfred Thiel, unserer Zeitung mit. Die Polizei erstatte bei Straftaten selbst Anzeige. Dies müsse nicht Stadtpfarrer Wolfgang Schneck tun, wie es ein Gottesdienstbesucher nach dem Zwischenfall gefordert hatte (wir berichteten). Thiel zitiert das Strafgesetzbuch, Paragraf 167: „Wer den Gottesdienst einer im Inland bestehenden Kirche oder anderen Religionsgesellschaft absichtlich und in grober Weise stört (...), wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“
Der 38-Jährige hatte den 10-UhrGottesdienst in der Studienkirche, den etwa 200 Gläubige besucht hatten, während der ersten Lesung gestört. Mesner Klaus Probst und zwei weitere Männer führten den Türken, der aus dem Kreis Dillingen stammt, aus der Kirche. Sie werden als Zeugen gehört, erläuterte Thiel. Die Staatsanwaltschaft werde prüfen, wie es um die Strafmündigkeit des 38-Jährigen bestellt ist. Er hatte bereits im September des vergangenen Jahres Heiligenfiguren in der Katharinenkirche und Autos am Taxispark beschädigt. Der Mann leide an einer psychischen Erkrankung, so Thiel. Das Bezirkskrankenhaus hatte dem Mann am Sonntag Ausgang gewährt. Unter Gottesdienstbesuchern kursierten Vermutungen, dass der 38-Jährige mit Begleitern gekommen sei, die sich am Ulrichsplatz aufgehalten hätten. Diese Vermutungen hätten sich nicht bestätigt, sagte Thiel. (bv)