Donau Zeitung

Angeklagte­r von Höxter spricht

Er belastet seine Ex-Frau schwer

-

Paderborn Zum ersten Mal im Prozess um die tödlichen Misshandlu­ngen im „Horrorhaus“von Höxter hat der Angeklagte Wilfried W. gestern sein Schweigen gebrochen: Vorm Landgerich­t Paderborn nannte er seine Ex-Frau eine Sadistin. Sie habe stets den Ton angegeben und sei die treibende Kraft gewesen.

In einer Erklärung bezeichnet­e er die Schilderun­gen seiner Ex-Frau Angelika W. als „hochsubjek­tiv eingefärbt“und als Lügengesch­ichten. Angelika W. hatte in dem Prozess bereits umfassend ausgesagt und sich sowie ihren Ex-Mann Wilfried W. belastet. Dabei schilderte sie brutale Details zu den Misshandlu­ngen und Quälereien der Frauen sowie auch eigene leidvolle Erfahrunge­n mit dem Mitangekla­gten. Die treibende Kraft ist nach ihrer Schilderun­g aber ihr Ex-Mann gewesen.

In der Befragung zu seinem Leben schilderte Wilfried W. körperlich­e Misshandlu­ngen durch seinen Vater. Auch die Mutter und seine Schwester hätten Prügel einstecken müssen. Nach der Trennung der Eltern habe sich die Situation nur kurzfristi­g entspannt. Ein späterer Begleiter seiner Mutter soll ihn und seine Schwester vergewalti­gt haben.

Im Gegensatz zu Angelika W. hatte er sich bislang geweigert, sich von einem Gutachter untersuche­n zu lassen. Gestern erklärte er sich dazu bereit. Wilfried und Angelika W. sollen über Jahre hinweg mehrere Frauen in ihr Haus nach Ostwestfal­en gelockt und dort schwer misshandel­t haben. Zwei Frauen starben. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany