Donau Zeitung

Die Ausrichtun­g stimmt

- VON SIMONE BRONNHUBER Haushalt Höchstädt simone.bronnhuber@donau zeitung.de

Sehr viel anders kann Höchstädt seinen Haushalt nicht gestalten, wenn die Stadt sich weiterentw­ickeln soll. Das wird schnell klar, liest man das Zahlenwerk, das der Stadtrat am Montag einstimmig beschlosse­n hat. Denn Spielraum für Wunschproj­ekte gibt es in der Donaustadt schon einige Jahre nicht mehr. Höchstädt muss sich auf seine Pflichtauf­gaben konzentrie­ren und versuchen, dort Einfluss zu nehmen, wo es möglich ist – und dies ist für jede Kommune eine Herausford­erung. Speziell für eine finanzarme Stadt wie Höchstädt. Deshalb ist die Ausrichtun­g des Etats genau richtig. Der Erwerb von Bauland – wenn er dann auch im vorgesehen­en Rahmen realisiert werden kann – ist die einzige Chance, indirekt die Stadt voranzubri­ngen. Nur wenn es Platz gibt, wird gebaut, und Unternehme­n können sich weiterentw­ickeln und auf lange Frist mehr Steuern abgeben. Denn einen Einbruch der Gewerbeste­uer wie 2016, knapp eine halbe Million Euro, verkraftet Höchstädt nicht ohne Weiteres ein zweites Mal. In diesem Fall ist die Stadt mit einem blauen Auge davongekom­men – weil eben einige Projekte im vergangene­n Jahr nicht umgesetzt wurden und deshalb keine Neuverschu­ldung gemacht werden musste. Das sieht dieses Jahr anders aus.

Weil die Stadt keine großen Reserven hat und trotzdem kräftig investiere­n will, muss sie Schulden aufnehmen – immerhin 3,8 Millionen Euro. Ein fragwürdig­er Rekord, der unbedingt im Auge behalten werden muss. Denn auch die Zuführung vom Verwaltung­s-an den Vermögensh­aushalt wird voraussich­tlich nur eine Höhe von 330000 Euro haben, und geht man von einer regulären Darlehenst­ilgung aus, dann schrumpft die freie Finanzspan­ne auf nur noch 30 000 Euro – für eine Stadt wie Höchstädt eine alarmieren­de Zahl.

Aber, und das hat sich in den vergangene­n Jahren schon gezeigt: Der Etat muss sehr differenzi­ert und immer im kompletten Zusammenha­ng gesehen werden. Und so überwiegt unterm Strich die Hoffnung, dass sich die Ausgaben und Investitio­nen rentieren. Einen Versuch ist es allemal wert, wenn nicht sogar für eine Stadt, die sich und ihre Stadtteile voranbring­en will, eine existenzie­lle Pflichtauf­gabe. Zumal ein Haushalt ein Planansatz ist. Was zur Umsetzung kommt, kommt auf.

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