Die Ausrichtung stimmt
Sehr viel anders kann Höchstädt seinen Haushalt nicht gestalten, wenn die Stadt sich weiterentwickeln soll. Das wird schnell klar, liest man das Zahlenwerk, das der Stadtrat am Montag einstimmig beschlossen hat. Denn Spielraum für Wunschprojekte gibt es in der Donaustadt schon einige Jahre nicht mehr. Höchstädt muss sich auf seine Pflichtaufgaben konzentrieren und versuchen, dort Einfluss zu nehmen, wo es möglich ist – und dies ist für jede Kommune eine Herausforderung. Speziell für eine finanzarme Stadt wie Höchstädt. Deshalb ist die Ausrichtung des Etats genau richtig. Der Erwerb von Bauland – wenn er dann auch im vorgesehenen Rahmen realisiert werden kann – ist die einzige Chance, indirekt die Stadt voranzubringen. Nur wenn es Platz gibt, wird gebaut, und Unternehmen können sich weiterentwickeln und auf lange Frist mehr Steuern abgeben. Denn einen Einbruch der Gewerbesteuer wie 2016, knapp eine halbe Million Euro, verkraftet Höchstädt nicht ohne Weiteres ein zweites Mal. In diesem Fall ist die Stadt mit einem blauen Auge davongekommen – weil eben einige Projekte im vergangenen Jahr nicht umgesetzt wurden und deshalb keine Neuverschuldung gemacht werden musste. Das sieht dieses Jahr anders aus.
Weil die Stadt keine großen Reserven hat und trotzdem kräftig investieren will, muss sie Schulden aufnehmen – immerhin 3,8 Millionen Euro. Ein fragwürdiger Rekord, der unbedingt im Auge behalten werden muss. Denn auch die Zuführung vom Verwaltungs-an den Vermögenshaushalt wird voraussichtlich nur eine Höhe von 330000 Euro haben, und geht man von einer regulären Darlehenstilgung aus, dann schrumpft die freie Finanzspanne auf nur noch 30 000 Euro – für eine Stadt wie Höchstädt eine alarmierende Zahl.
Aber, und das hat sich in den vergangenen Jahren schon gezeigt: Der Etat muss sehr differenziert und immer im kompletten Zusammenhang gesehen werden. Und so überwiegt unterm Strich die Hoffnung, dass sich die Ausgaben und Investitionen rentieren. Einen Versuch ist es allemal wert, wenn nicht sogar für eine Stadt, die sich und ihre Stadtteile voranbringen will, eine existenzielle Pflichtaufgabe. Zumal ein Haushalt ein Planansatz ist. Was zur Umsetzung kommt, kommt auf.