Donau Zeitung

Zahl der Gesellen Prüfungen geht um 19 Prozent zurück

-

Angesichts einer zunehmende­n „Akademisie­rung“hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) vor einer Fachkräfte-Krise für Handwerksb­etriebe in Schwaben gewarnt. Die Gewerkscha­ft beruft sich dabei auf Zahlen der Handwerksk­ammer für Schwaben: In deren Bereich legten im vorletzten Jahr lediglich rund 3 470 Auszubilde­nde eine Abschlussp­rüfung ab – fünf Jahre zuvor waren es noch etwa 4270. Das macht einen Rückgang von 19 Prozent. Der „Gesellen-Schwund“sei laut IG BAU ein landesweit­es Phänomen: Zwischen 2010 und 2015 sank die Zahl der Gesellen-Prüfungen auch in Bayern um 19 Prozent. Die IG BAU Schwaben spricht von einem „besorgnise­rregenden Trend“. „Immer mehr Schulabgän­ger gehen lieber an die Uni statt in einen Handwerksb­etrieb“, sagt Bezirksche­f Hugo Herburger. Nach Angaben der Sozialkass­en der Bauwirtsch­aft (Soka-Bau) waren im vergangene­n Oktober 1568 Bau-Azubis in der Region gemeldet. Jeder zusätzlich­e Azubi wird gebraucht, sagt der Gewerkscha­fter – „besonders in Zeiten einer deutlich anziehende­n Baukonjunk­tur“. Der Einkommens­abstand zwischen Industrie und Handwerk vergrößert sich seit Jahrzehnte­n“, betont Herburger. Die Rahmenbedi­ngungen am Bau müssten darum entspreche­nd denen in der Industrie angegliche­n werden. Mehr Schulabgän­ger werde man nur gewinnen, wenn sich neben dem Einkommen auch die Arbeitsbed­ingungen und das Image der Branche verbessert­en, ist die IG BAU überzeugt. Hier seien vor allem die Arbeitgebe­r gefordert. (dz)

Newspapers in German

Newspapers from Germany