„Es wollen mehr auf die FOS“
Sagt der Beauftragte für die beruflichen Oberschulen
Konrad Maurer ist der Ministerialratsbeauftragte für die beruflichen Oberschulen in Südbayern. Unter diesen Begriff fallen die Fachoberschule (FOS) und die Berufsoberschule (BOS).
Was ist der Unterschied zwischen einer FOS und einer BOS? Maurer: Für beide Schularten braucht man die mittlere Reife, aber um die BOS zu besuchen, ist zusätzlich eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine fünfjährige Berufserfahrung erforderlich. Die BOS beginnt mit der 12. Klasse, die FOS mit der 11.
Warum dauert die FOS ein Jahr länger? Wie sieht die 11. Klasse? Maurer: Die Hälfte des 11. Schuljahres füllt ein Praktikum. Wer die BOS besucht, hat schon genug praktische Erfahrung und beginnt deswegen mit der 12.
Welchen Abschluss kann ich an diesen beiden beruflichen Oberschulen erreichen? Maurer: Nach der 12. Klasse haben die Schüler die Fachhochschulreife, Fachabitur genannt, mit der sie an einer Fachhochschule (Hochschule für angewandte Wissenschaft) studieren können. Nach der 13. Klasse haben sie das Abitur, entweder mit Englisch in der fachgebundenen oder mit einer zweiten Fremdsprache in der allgemeinen Form. Beide Formen berechtigen zum Studium an einer Universität.
Kann man einfach nach der 12. in die 13. Klasse wechseln? Maurer: An der FOS sind die Übertrittsbedingungen dafür etwas strenger, an der BOS kann das jeder, der die 12. geschafft hat.
Welche Schulform ist stärker nachgefragt, die FOS oder die BOS? Maurer: Es wollen eindeutig mehr Schüler auf die FOS. Die BOS wird bei einer guten Konjunktur wie jetzt schwächer nachgefragt. Etwas anderes ist es, wenn die Auszubildenden nicht übernommen werden. Dann zieht es viele wieder auf die Schule, in dem Fall dann auf die BOS.
Die Fragen stellte Cordula Homann