Nix dagegen
Natürlich muss man nicht einer Meinung sein. Im Gegenteil, manchmal kommen in einer kritischen Auseinandersetzung erst alle Punkte auf den Tisch. Wie die Diskussion über die Fachoberschule gelaufen ist, wissen nur wenige. Seit Sommer vergangenen Jahres ist laut Landrat Schrell darüber mit Schulwerk und Stadt Dillingen verhandelt worden. Ohne Georg Barfuß, ebenfalls Kreisrat, hätte die Öffentlichkeit nicht bereits Mitte der Woche davon erfahren. Das ist die eine Seite.
Andererseits hat der FDP-Politiker ein Thema aus nichtöffentlicher Sitzung ohne Absprache verkündet. Und er hat sich dagegengewandt. Nicht gegen eine FOS an sich, aber der Standort hat dem Lauinger nicht gepasst. Ihm wäre die Herzogstadt lieber gewesen. Zuletzt wollte er, dass der Punkt ganz von der Tagesordnung verschwindet. Und plötzlich werden im Kreisausschuss noch andere Stimmen laut, die sich gegen die Fachoberschule in Dillingen stellen oder sie an eine Bedingung (Zuschuss für die Montessori-Schule) knüpfen.
17 Jahre lang hat sich der Landkreis um eine FOS, am liebsten samt Berufsoberschule (BOS), bemüht. Jedes Mal lehnte das Kultusministerium ab. Dann taucht ein privater Träger auf und macht es. Rund 14 Millionen Euro will das Schulwerk der Diözese Augsburg in Dillingen investieren. In einen Landkreis, der sich der Bildung verschrieben hat. Die Schwerpunkte Wirtschaft und Technik bedienen die Anforderungen der hiesigen Unternehmen. Die Schüler sparen sich weite Wege zu anderen Fachoberschulen. Stadt und Kreis unterstützen die neue Schule in überschaubarem, gedeckeltem Rahmen. Der Landkreis spart sich Gastschulbeiträge und Schulbuskosten. Die Bona-Schulen bekommen unter anderem eine Mensa und eine Sporthalle. Kritik am Vorgehen der Verhandlungspartner mag berechtigt sein. Am Projekt nicht. Da spricht nix dagegen.