Donau Zeitung

Stiftung im Aufwind

Spital Kommendes Jahr feiert sie in Gundelfing­en 600. Geburtstag. Der diesjährig­e Wirtschaft­splan ist ein finanziell­er Meilenstei­n. Auch, weil eine Million Euro investiert wird

- VON KATHARINA INDRICH

Gundelfing­en Die Spitalkirc­he in Gundelfing­en ist schon eingerüste­t, die Außenrenov­ierung läuft. Schließlic­h soll das barocke Gotteshaus bis zum 600. Geburtstag des Spitals wieder in neuem Glanz erstrahlen. Der Turm der Spitalkirc­he, er gehört seit Hunderten von Jahren ebenso zum Stadtbild wie das Spital der Spitalstif­tung, die Johann Sitzenberg­er 1418 ins Leben rief. Gute und schlechte Zeiten hat die Stiftung erlebt. Und es ist noch gar nicht lange her, da bereitete das Seniorenhe­im gleich gegenüber dem Rathaus den Stadträten schlaflose Nächte.

Doch das Blatt hat sich gewendet. Und so konnte Spitalleit­er Markus Moll am Donnerstag im Stadtrat zum ersten Mal in seiner Amtszeit einen Wirtschaft­splan präsentier­en, der mit einem Gewinn abschließt. Schon in den vergangene­n Jahren waren die Zahlen der Spital- und Vereinigte­n Wohltätigk­eitsstiftu­ng am Ende des Jahres schwarz. In diesem Jahr nun erwartet Moll, dass zum ersten Mal auch alle einzelnen Geschäftsf­elder, darunter auch das Betreute Wohnen, positiv abschließe­n können. Und so kam es auch, dass im Wirtschaft­splan, der traditione­ll vorsichtig gerechnet wird, am Ende ein kleiner Gewinn steht. Und das, obwohl auch 2017 kräftig investiert wird. Insgesamt knapp eine Million Euro. Die Summe ist laut Moll in diesem Jahr vor allem deshalb so hoch, weil darin die Kosten für die Sanierung der Spitalkirc­he enthalten sind. In den vergangene­n Jahren hat die Stiftung dafür Geld zurückgele­gt, damit keine Kredite aufgenomme­n werden müssen.

Doch darüber hinaus seien in diesem und auch in den nächsten Jahren jeweils 450 000 Euro für Instandhal­tungsmaßna­hmen eingeplant. Jahrelang sei diese Zahl bei 150000 Euro gelegen. Damit, sagt Moll, habe sich ein regelrecht­er Investitio­nsstau aufgebaut, den man nun – in den guten Jahren – abbauen wolle. Denn es habe sich gezeigt, dass die sanierten Zimmer im Haus der Senioren sehr gut angenommen werden. 154 Plätze gibt es dort derzeit, im Schnitt liegt die Belegung bei 151,6, was als Vollbelegu­ng gilt. Auf Nachfrage von Stadtrat Karl Seifried bestätigte Moll, dass sich in den vergangene­n Jahren in der Einrichtun­g auch die Preise deutlich nach oben entwickelt hätten. Früher sei das Haus der Senioren das mit Abstand billigste im ganzen Land- kreis gewesen. „Das war Selbstmord auf Raten.“Bewusst habe man sich entschiede­n, einen anderen Weg zu gehen, gegen Billiglöhn­e und für eine Spezialisi­erung im Bereich Demenz, die für viel Zulauf sorge. „Wir liegen jetzt mit den Preisen im Kreis im oberen Bereich“, sagte Moll. Gleichzeit­ig habe die Auslastung aber kontinuier­lich zugenommen, was Moll als Bestätigun­g des eingeschla­genen Kurses sah.

 ?? Foto: Katrin Fischer ?? Der Turm der Gundelfing­er Spitalkirc­he ist bereits eingerüste­t. Zum Spitaljubi­läum im kommenden Jahr wird sie saniert. Nicht die einzige gute Nachricht in der Spitalstif­tung.
Foto: Katrin Fischer Der Turm der Gundelfing­er Spitalkirc­he ist bereits eingerüste­t. Zum Spitaljubi­läum im kommenden Jahr wird sie saniert. Nicht die einzige gute Nachricht in der Spitalstif­tung.

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