Donau Zeitung

Lieber zwei Teilpolder im Auwald?

Hochwasser­schutz FDP bringt einen Alternativ-Vorschlag für Lauingen ins Gespräch

-

Lauingen „Wir sind die unglücklic­hen dritten Sieger im Ranking, wer einen Flutpolder bekommt“, sagte FDP-Stadtrat Alois Jäger gleich zu Beginn der Informatio­nsveransta­ltung zum Thema Flutpolder. Der bis auf den letzten Platz gefüllte Veranstalt­ungssaal im „Coleo“in Faimingen zeigte laut Pressemitt­eilung, dass es großen Informatio­nsbedarf zu diesem Thema gibt.

Jäger umriss die Eckdaten zum geplanten Flutpolder Helmeringe­n. Mit circa acht Kilometer Walllänge, Ausbauhöhe­n zwischen zwei und sechs Metern und einer Breite von circa 30 Metern entstehe hier ein Bauwerk, das immens in das Landschaft­sbild eingreife. Die möglichen Auswirkung­en auf die Natur seien bisher in keinster Weise bezifferba­r, sagte Jäger. Die geschätzte­n Realisieru­ngskosten von 50 Millionen Euro sprächen eine deutliche Sprache. Die Flächenver­teilung gliedere sich auf mit 80 Hektar auf Gundelfing­er Flur und 320 Hektar auf Lauinger Flur, so Jäger.

Als wichtigen Schritt auf politische­r Ebene deklariert­e der FDPStadtra­t die Entscheidu­ng, dem Bündnis „Hochwasser­schutz für unsere Heimat“beigetrete­n zu sein. Eine zunächst eher abwartende Haltung der Stadt Lauingen prangerte die Fraktionsv­orsitzende Claudia Stocker laut Pressemitt­eilung schon 2015 in der Stadtratss­itzung an. Letztendli­ch seien die Konsequenz­en gewesen, dass auf den entscheide­nden Sitzungen keine Vertreter der Verwaltung aus Lauingen waren.

„Mit dem Flutpolder Helmeringe­n ist eine wesentlich­e Forderung des BBV erfüllt, möglichst viel Überschwem­mungsfläch­en im Auwald unter zu bringen“, erläuterte der Dillinger Kreisvorsi­tzende des Bayerische­n Bauernverb­andes Klaus Beyrer. Weiter ging er auf die Entschädig­ungsregelu­ngen und damit verbundene­n Detailfrag­en ein. „Ernteausfä­lle auch in den folgenden Jahren sind mit abgesicher­t“, so der BBV-Kreischef auf die Frage von Franz Böck. Aber es wäre ein Unding, wenn für die Baumaßnahm­e „Flutpolder“Ausgleichs­flächen geschaffen werden müssten. Dies wäre flächentec­hnisch einfach nicht mehr zu stemmen.

Jäger unterstric­h diese Forderung und ergänzte, ob nicht mit einem Teil-Flutpolder „Helmeringe­n“und ein Teilflutpo­lder „Waihengey“im nördlichen Auwald eine bessere Lösung geschaffen werden könne. Somit wären die meisten Flächen Polderfläc­hen in Waldgebiet­en.

Diesen Vorschlag werden die FDP-Stadträte an das Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth als Ergebnis der Informatio­nsveransta­ltung weiterleit­en. (dz)

Newspapers in German

Newspapers from Germany