Donau Zeitung

Der oberste Laie der Katholiken

Wer ist Joachim Unterlände­r?

- VON ANDREAS BAUMER

Augsburg Seit diesem Wochenende hat das Landeskomi­tee der Katholiken in Bayern einen neuen Chef. Nicht Renate Oxenknecht-Witzsch, die die erste Frau überhaupt an der Spitze der Organisati­on gewesen wäre, sondern der CSU-Landtagsab­geordnete Joachim Unterlände­r setzte sich bei der Wahl durch – wenn auch nur mit einer Stimme Vorsprung. Er folgt dem streitbare­n Sozialdemo­kraten Albert Schmid nach, der dem höchsten Gremium katholisch­er Laien im Freistaat acht Jahre lang vorstand. Doch wer ist Joachim Unterlände­r überhaupt?

Praktizier­ender Katholik ist der 59-Jährige schon sein Leben lang. „Der Glaube hat mir immer inneren Halt gegeben“, sagt er. Der verheirate­te Vater einer 24-jährigen Tochter, der gerne in den Bergen wandert und Krimis liest, geht jeden Sonntag in die Kirche. Stolz ist der gebürtige Münchner darauf, dass er in seiner Pfarrei eine Gruppe der katholisch­en Arbeitnehm­erbewegung gründete. Dem Landeskomi­tee gehört Unterlände­r fast 20 Jahre an.

1994 wurde der CSU-Politiker Abgeordnet­er des Bayerische­n Landtags. Dort traf er auf sein Vorbild Alois Glück, den späteren Landtagspr­äsidenten und Präsidente­n des Zentralkom­itees der deutschen Katholiken. „Für ihn standen über aktuelle Themen hinaus immer Grundwerte im Mittelpunk­t“, schwärmt Unterlände­r. Diesem Beispiel wolle er auch in seinem neuen Amt folgen.

Eine „Renaissanc­e des politische­n Katholizis­mus“strebt Unterlände­r an. Das Komitee, das ein Zusammensc­hluss der Diözesanrä­te der bayerische­n Bistümer ist und etwa 6,5 Millionen Katholiken in Bayern vertritt, solle sich bei zentralen gesellscha­ftlichen Herausford­erungen stärker einbringen, fordert er. Beispiel Arbeitsmar­kt: „Es geht darum, dass Menschen in ihrer Arbeit nicht ausgebeute­t werden und genügend Zeit für ihre Familie haben.“Innerkirch­lich möchte Unterlände­r sich für das Diakonat für Frauen stark machen und Laien vermehrt einbinden, damit auch auf dem Land Pfarreien erhalten bleiben.

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J. Unterlände­r

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