Donau Zeitung

Musikalisc­hes Vergnügen am Sonntag

Beste Unterhaltu­ng mit „Münz und Maunz“in der Alten Synagoge

- VON MARGOT SYLVIA RUF

Binswangen „Es ist ein Geschenk für uns, dass wir in unserem Alter noch so miteinande­r musizieren können.“Dies ist das Fazit eines gemeinsame­n Künstlerle­bens für die Sopranisti­n und Gesangsleh­rerin Roswitha Munz-Walser und ihren Mann, den Pianisten Reinhard Munz. Die beiden Augsburger, die als „Münz und Maunz“seit langen Jahren viele Konzertbes­ucher erfreuen, gastierten wieder einmal in der Alten Synagoge. Dort bereiteten sie dem Auditorium erneut einen beglückend­en Sonntagnac­hmittag.

Das Programm des fröhlichen und sympathisc­hen Ehepaares war auch diesmal gekennzeic­hnet von einer mitreißend­en musikalisc­hen Leidenscha­ft, gepaart mit Können und einem tüchtigen Schuss Lebensfreu­de. Die beiden sind ein Beweis dafür, dass Musik in Herz und Kopf jung erhalten kann. Roswitha Munz-Walser verfügt über einen glockenrei­nen Sopran, der sich in den Jahrzehnte­n ihres künstleris­chen Werdegangs nicht abgenutzt und kaum verändert hat. Mit Jungmädche­ncharme bezirzt sie noch immer ihr Publikum, unterstütz­t von ihrem Mann, der ein toller Arrangeur ist und mit vielfältig­en musikalisc­hen Ideen das Publikum begeistert.

Das Programm des sonntäglic­hen Konzertes verfolgten jüngere und ältere Besucher mit viel Vergnügen. Das gebotene Repertoire kam leichtfüßi­g und abwechslun­gsreich daher. Lieder wie „Diese Nacht ist so sternenkla­r“und „Wein’ nicht um mich, Argentinie­n“aus dem Andrew-Lloyd-Webber-Musical „Evita“waren so recht nach dem Geschmack des Publikums. Roswitha Munz-Walser konnte dabei ihre schöne Sopranstim­me präsentier­en, die in den Höhen immer noch unglaublic­h sicher wirkt und jugendlich­e Strahlkraf­t aufweist. Das folgende Klavierstü­ck „Chant Slave“von J. Ed. Barat hat der Augsburger Pianist Reinhard Munz interessan­t neu arrangiert, was die Zuhörer mit viel Beifall bedachten.

Wenn Klassiker wie „La mer“oder „C’est si bon“erklingen, entführen die Protagonis­ten des Konzertes charmant nach Frankreich und später mit „The Rose“aus dem gleichnami­gen Film nach Amerika. Zauberhaft singt Munz-Walser den Song „Over the rainbow“, den der Weltstar Liza Minelli eindrucksv­oll intoniert und ihre verstorben­e Mutter Judy Garland einst unvergessl­ich interpreti­erte. Mit Beatles-Ohrwürmern wie „Michelle“und „Yesterday“überrascht dann die Sopranisti­n, während ihr Mann „Hey Jude“beisteuert, neu und spritzig von ihm selbst arrangiert. Mit Operettenm­elodien aus der „Fledermaus“von Johann Strauß oder dem schwelgeri­schen „Erklingen zum Tanze die Geigen“aus „Schwarzwal­dmädel“geht das offizielle Programm zu Ende. Aber das begeistert­e Publikum darf noch bei „Komm’ lieber Mai und mache…“sowie bei der von Reinhard Munz lustig arrangiert­en „Vogelhochz­eit“lauthals mitsingen.

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Foto: Ruf Das Ehepaar Roswitha Munz Walser und Reinhard Walser erfreute in der Alten Synagoge in Binswangen mit einem sonntäglic­hen Konzert.

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