Musikalisches Vergnügen am Sonntag
Beste Unterhaltung mit „Münz und Maunz“in der Alten Synagoge
Binswangen „Es ist ein Geschenk für uns, dass wir in unserem Alter noch so miteinander musizieren können.“Dies ist das Fazit eines gemeinsamen Künstlerlebens für die Sopranistin und Gesangslehrerin Roswitha Munz-Walser und ihren Mann, den Pianisten Reinhard Munz. Die beiden Augsburger, die als „Münz und Maunz“seit langen Jahren viele Konzertbesucher erfreuen, gastierten wieder einmal in der Alten Synagoge. Dort bereiteten sie dem Auditorium erneut einen beglückenden Sonntagnachmittag.
Das Programm des fröhlichen und sympathischen Ehepaares war auch diesmal gekennzeichnet von einer mitreißenden musikalischen Leidenschaft, gepaart mit Können und einem tüchtigen Schuss Lebensfreude. Die beiden sind ein Beweis dafür, dass Musik in Herz und Kopf jung erhalten kann. Roswitha Munz-Walser verfügt über einen glockenreinen Sopran, der sich in den Jahrzehnten ihres künstlerischen Werdegangs nicht abgenutzt und kaum verändert hat. Mit Jungmädchencharme bezirzt sie noch immer ihr Publikum, unterstützt von ihrem Mann, der ein toller Arrangeur ist und mit vielfältigen musikalischen Ideen das Publikum begeistert.
Das Programm des sonntäglichen Konzertes verfolgten jüngere und ältere Besucher mit viel Vergnügen. Das gebotene Repertoire kam leichtfüßig und abwechslungsreich daher. Lieder wie „Diese Nacht ist so sternenklar“und „Wein’ nicht um mich, Argentinien“aus dem Andrew-Lloyd-Webber-Musical „Evita“waren so recht nach dem Geschmack des Publikums. Roswitha Munz-Walser konnte dabei ihre schöne Sopranstimme präsentieren, die in den Höhen immer noch unglaublich sicher wirkt und jugendliche Strahlkraft aufweist. Das folgende Klavierstück „Chant Slave“von J. Ed. Barat hat der Augsburger Pianist Reinhard Munz interessant neu arrangiert, was die Zuhörer mit viel Beifall bedachten.
Wenn Klassiker wie „La mer“oder „C’est si bon“erklingen, entführen die Protagonisten des Konzertes charmant nach Frankreich und später mit „The Rose“aus dem gleichnamigen Film nach Amerika. Zauberhaft singt Munz-Walser den Song „Over the rainbow“, den der Weltstar Liza Minelli eindrucksvoll intoniert und ihre verstorbene Mutter Judy Garland einst unvergesslich interpretierte. Mit Beatles-Ohrwürmern wie „Michelle“und „Yesterday“überrascht dann die Sopranistin, während ihr Mann „Hey Jude“beisteuert, neu und spritzig von ihm selbst arrangiert. Mit Operettenmelodien aus der „Fledermaus“von Johann Strauß oder dem schwelgerischen „Erklingen zum Tanze die Geigen“aus „Schwarzwaldmädel“geht das offizielle Programm zu Ende. Aber das begeisterte Publikum darf noch bei „Komm’ lieber Mai und mache…“sowie bei der von Reinhard Munz lustig arrangierten „Vogelhochzeit“lauthals mitsingen.