Donau Zeitung

Das macht die neue 50 Euro Note sicher

Bargeld Nächste Woche kommt der neue Schein in Umlauf. Von seinem Vorgänger unterschei­det er sich deutlich

- VON CHRISTIAN GALL

Augsburg Ein brandneuer 50-EuroSchein riecht wie ein neu gekauftes Buch, wenn es zum ersten Mal aufgeschla­gen wird. Am kommenden Dienstag, 4. April, wird die Banknote in Umlauf gebracht. Optisch unterschei­det sie sich nicht nur deutlich von den alten 50ern, sondern ist auch besser vor Fälschunge­n geschützt. Denn der neue Schein besitzt einige Sicherheit­smerkmale, die sein Vorgänger noch nicht hatte.

Das ist zum einen der silberne Streifen auf der Vorderseit­e, in den einige Hologramme eingebette­t sind. Diese zeigen mehrere Abbildunge­n, etwa die Zahl 50, das EuroSymbol und die architekto­nische Darstellun­g, die auch groß auf dem Schein zu sehen ist. Neu ist die „Smaragdzah­l“, die sich ebenfalls auf den neuen Fünf-, Zehn- und 20-Euro-Scheinen finden lässt. Die grüne Zahl zeigt auf der 50-EuroNote nicht nur den Wert des Scheins, sondern reflektier­t auch einen „Licht-Balken“. Diese glänzende Linie verschiebt sich bei Bewegung des Scheins auf und ab. Dabei schimmert die aufgedruck­te Zahl mal smaragdgrü­n, mal in tiefem Blau.

Falschgeld erkennen soll schnell gehen, sagt der Filialleit­er der Deutschen Bundesbank in Augsburg, Stephan Boosz. Genau darauf sei die neue Banknote ausgelegt: „Allein wenn man den Schein entgegenni­mmt, kann man in Sekundensc­hnelle die Echtheit prüfen.“Das funktionie­rt anhand der Sicherheit­smerkmale mit den Augen, aber auch mit dem Tastsinn. Denn alle Euroschein­e sind aus Baumwolle hergestell­t. Dadurch fühlen sie sich nicht an wie gewöhnlich­es Papier.

Der neue 50-Euro-Schein weist zudem ein weiteres Erkennungs­merkmal auf, das mit den Fingern ertastbar ist – die Streifen am linken und rechten Rand. Dort ragen mehrere Linien aus dem Papier hervor, die sich leicht ertasten lassen. Mithilfe dieser Linien können auch Menschen mit Sehbehinde­rung die verschiede­nen Banknoten unterschei­den, denn je nach Wert weisen die Linien unterschie­dliche Unterbrech­ungen auf.

Anfangs wird der Zufall entscheide­n, bei wem ein neuer 50-EuroSchein im Portemonna­ie landen wird. Denn die neuen Banknoten werden gemeinsam mit den alten im Umlauf sein. Filialleit­er Boosz weist darauf hin, dass beide Scheine als Zahlungsmi­ttel gültig sind – niemand muss also einen alten Geldschein umtauschen. Mit der Zeit werden aber immer mehr neue Banknoten in Umlauf gelangen. Das funktionie­rt über die Bundesbank. Die gibt in regelmäßig­en Abständen neue Geldschein­e an Geschäftsb­anken aus, die das Geld dann an die Bevölkerun­g ausgeben. Mit alten Scheinen funktionie­rt es umgekehrt: Geschäftsb­anken sortieren stark gebrauchte oder beschädigt­e Geldschein­e aus und geben diese zur Bundesbank.

In einigen Jahren werden kaum noch Exemplare der insgesamt 9,2 Milliarden alten 50-Euro-Scheine im Umlauf sein. Der neue 50er ist für die Bundesbank eine größere Herausford­erung als die Erneuerung der Fünf-, Zehn- und 20-EuroSchein­e in den vergangene­n vier Jahren. Denn der 50-Euro-Schein ist die meistprodu­zierte Banknote. Etwas weniger als die Hälfte aller Banknoten sind 50er.

Neben den Sicherheit­saspekten hat der neue 50-Euro-Schein einen weiteren Vorteil: Er ist langlebige­r. Durch etwas dickeres Material soll er länger in Umlauf bleiben können als sein Vorgänger. Geldschein­e haben nämlich oft keine lange Lebensdaue­r, sagt Alexander Sommer, stellvertr­etender Leiter im Bargeldber­eich bei der Bundesbank in Augsburg: „Ein Fünf-Euro-Schein ist vielleicht ein bis zwei Jahre lang in Umlauf, bevor er ausgetausc­ht werden muss.“Banknoten mit höherem Wert halten sich hingegen länger – das liegt daran, dass sie nicht so häufig den Besitzer wechseln. Viele Menschen bewahren große Scheine auch als Bargeld auf, statt sie auf ein Konto bei der Bank einzuzahle­n.

Eine neue Banknote kostet in der Herstellun­g im Schnitt acht Cent. Der genaue Preis kommt jedoch auf den Wert des Scheins an. Ein Fünfhunder­ter etwa braucht mehr Baumwolle zur Herstellun­g als ein Fünfer, was am Größenunte­rschied der beiden Scheine liegt.

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Foto: Ulrich Wagner Augsburgs Bundesbank Filialleit­er Ste phan Boosz mit dem neuen Fünfzig Eu ro Schein.

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