Das macht die neue 50 Euro Note sicher
Bargeld Nächste Woche kommt der neue Schein in Umlauf. Von seinem Vorgänger unterscheidet er sich deutlich
Augsburg Ein brandneuer 50-EuroSchein riecht wie ein neu gekauftes Buch, wenn es zum ersten Mal aufgeschlagen wird. Am kommenden Dienstag, 4. April, wird die Banknote in Umlauf gebracht. Optisch unterscheidet sie sich nicht nur deutlich von den alten 50ern, sondern ist auch besser vor Fälschungen geschützt. Denn der neue Schein besitzt einige Sicherheitsmerkmale, die sein Vorgänger noch nicht hatte.
Das ist zum einen der silberne Streifen auf der Vorderseite, in den einige Hologramme eingebettet sind. Diese zeigen mehrere Abbildungen, etwa die Zahl 50, das EuroSymbol und die architektonische Darstellung, die auch groß auf dem Schein zu sehen ist. Neu ist die „Smaragdzahl“, die sich ebenfalls auf den neuen Fünf-, Zehn- und 20-Euro-Scheinen finden lässt. Die grüne Zahl zeigt auf der 50-EuroNote nicht nur den Wert des Scheins, sondern reflektiert auch einen „Licht-Balken“. Diese glänzende Linie verschiebt sich bei Bewegung des Scheins auf und ab. Dabei schimmert die aufgedruckte Zahl mal smaragdgrün, mal in tiefem Blau.
Falschgeld erkennen soll schnell gehen, sagt der Filialleiter der Deutschen Bundesbank in Augsburg, Stephan Boosz. Genau darauf sei die neue Banknote ausgelegt: „Allein wenn man den Schein entgegennimmt, kann man in Sekundenschnelle die Echtheit prüfen.“Das funktioniert anhand der Sicherheitsmerkmale mit den Augen, aber auch mit dem Tastsinn. Denn alle Euroscheine sind aus Baumwolle hergestellt. Dadurch fühlen sie sich nicht an wie gewöhnliches Papier.
Der neue 50-Euro-Schein weist zudem ein weiteres Erkennungsmerkmal auf, das mit den Fingern ertastbar ist – die Streifen am linken und rechten Rand. Dort ragen mehrere Linien aus dem Papier hervor, die sich leicht ertasten lassen. Mithilfe dieser Linien können auch Menschen mit Sehbehinderung die verschiedenen Banknoten unterscheiden, denn je nach Wert weisen die Linien unterschiedliche Unterbrechungen auf.
Anfangs wird der Zufall entscheiden, bei wem ein neuer 50-EuroSchein im Portemonnaie landen wird. Denn die neuen Banknoten werden gemeinsam mit den alten im Umlauf sein. Filialleiter Boosz weist darauf hin, dass beide Scheine als Zahlungsmittel gültig sind – niemand muss also einen alten Geldschein umtauschen. Mit der Zeit werden aber immer mehr neue Banknoten in Umlauf gelangen. Das funktioniert über die Bundesbank. Die gibt in regelmäßigen Abständen neue Geldscheine an Geschäftsbanken aus, die das Geld dann an die Bevölkerung ausgeben. Mit alten Scheinen funktioniert es umgekehrt: Geschäftsbanken sortieren stark gebrauchte oder beschädigte Geldscheine aus und geben diese zur Bundesbank.
In einigen Jahren werden kaum noch Exemplare der insgesamt 9,2 Milliarden alten 50-Euro-Scheine im Umlauf sein. Der neue 50er ist für die Bundesbank eine größere Herausforderung als die Erneuerung der Fünf-, Zehn- und 20-EuroScheine in den vergangenen vier Jahren. Denn der 50-Euro-Schein ist die meistproduzierte Banknote. Etwas weniger als die Hälfte aller Banknoten sind 50er.
Neben den Sicherheitsaspekten hat der neue 50-Euro-Schein einen weiteren Vorteil: Er ist langlebiger. Durch etwas dickeres Material soll er länger in Umlauf bleiben können als sein Vorgänger. Geldscheine haben nämlich oft keine lange Lebensdauer, sagt Alexander Sommer, stellvertretender Leiter im Bargeldbereich bei der Bundesbank in Augsburg: „Ein Fünf-Euro-Schein ist vielleicht ein bis zwei Jahre lang in Umlauf, bevor er ausgetauscht werden muss.“Banknoten mit höherem Wert halten sich hingegen länger – das liegt daran, dass sie nicht so häufig den Besitzer wechseln. Viele Menschen bewahren große Scheine auch als Bargeld auf, statt sie auf ein Konto bei der Bank einzuzahlen.
Eine neue Banknote kostet in der Herstellung im Schnitt acht Cent. Der genaue Preis kommt jedoch auf den Wert des Scheins an. Ein Fünfhunderter etwa braucht mehr Baumwolle zur Herstellung als ein Fünfer, was am Größenunterschied der beiden Scheine liegt.